"Ukraine braucht dringend weiter unsere Hilfe"
"Die Menschen in der Ukraine leiden nach wie vor unter den Kämpfen und den Zerstörungen, unter Versorgungsengpässen und Arbeitslosigkeit" - sie brauchen dringend unsere Hilfe: Diesen Appell richtete der Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, Christoph Schweifer, am Dienstag in die Heimat; er befindet sich derzeit gemeinsam mit Außenminister Sebastian Kurz auf Lokalaugenschein in der Ostukraine. Besonders schwierig sei die Lage für jene, die in den Kleinstädten und Dörfern entlang der Konfliktlinie im Osten des Landes leben. Sie seien oft völlig von der Außenwelt abgeschnitten, so Schweifer in einer Aussendung über die nunmehr dreijährige Ukraine-Krise.
Es sei ein "wichtiges und gutes Signal", dass die erste Reise von Außenminister Kurz als neuer OSZE-Vorsitzender in die Ukraine führe, twitterte Michael Landau über die Visite, die am Dienstag auch an die Frontlinie nach Mariupol führte. Auch Schweifer würdigte den Besuch von Kurz sowie die Unterstützung der Gesundheitsversorgung in der ukrainischen Pufferzone durch die Austrian Development Agency (ADA). Und der Auslandshilfe-Chef bat um Spenden: "Dank der Österreicherinnen und Österreicher werden wir die Menschen in der Ukraine auch in Zukunft nicht vergessen."
Seit Februar 2014 wurden in der Ukraine mehr als 9.500 Menschen getötet und mehr als 22.000 verletzt, heißt es in der Caritas-Aussendung. 1,7 Millionen Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht, weitere 1,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge befänden sich in Nachbarländern. Insgesamt seien mehr als fünf Millionen Menschen vom Konflikt betroffen.
"Die gute Nachricht: Unsere Hilfe kommt an", freute sich Christoph Schweifer. Seit Ausbruch der Krise habe die Caritas insgesamt 260.000 Menschen konkret geholfen. Für 2017 steckt sich der Auslandshilfe-Generalsekretär das Ziel, weitere 40.000 Menschen in Not mit Hilfsmaßnahmen zu erreichen.
Not- und Winterhilfe für Kriegsbetroffene
"In vielen Dörfern und Städten entlang der Kontaktlinie wird nach wie vor jeden Tag gekämpft", schilderte Schweifer. Im Osten der Ukraine seien viele Häuser beschädigt und im Winter kaum zu heizen. "Seit vergangenem Winter haben wir gemeinsam mit der Caritas Ukraine 450 Haushalte in Dörfern und Städten entlang der Kontaktlinie mit Heizmaterial und 60 Haushalte mit Öfen versorgt. In insgesamt 200 Häusern konnten wir kaputte Fenster erneuern. Dazu erhalten 300 Haushalte warme Decken für die eisigen Wintermonate", so Schweifer.
Vielerorts, wie z.B. im Norden Mariupols, im Osten von Kramatorsk oder in Lugansk, ist laut Caritas die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Vor allem ältere Menschen, die mit einer Mindestpension von umgerechnet 50 Euro auskommen müssen, können sich Medikamente und Essen nicht leisten. "In zwölf Dörfern und Kleinstädten in der Pufferzone werden 1200 Patienten mit Medikamenten, Hygieneartikeln und Rehabilitationsbehelfen versorgt", berichtete der Caritas-Verantwortliche.
Mit einer Spende von 20 Euro erhält eine Familie ein Lebensmittelpaket für einen Monat. 25 Euro kostet ein Monat Heizmaterial. Die Caritas bittet um Einzahlungen auf das Caritas-Spendenkonto bei der Erste Bank, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Ukrainehilfe; Online-Spenden unter www.caritas.at/ukraine.
Quelle: kathpress