Generalsanierung des Wiener Stephansplatzes: Kirche beteiligt
2017 erfolgt eine Generalsanierung des Wiener Stephansplatzes, an der auch die Kirche regen Anteil nimmt: Wie der Leiter des Bauamtes der Erzdiözese Wien, Architekt Harald Gnilsen, am Montag im Gespräch mit "Kathpress" mitteilte, richtet sich das Hauptaugenmerk dabei auf das nach langem Umbau in diesem Jahr wieder eröffnete Wiener Dommuseum am Stephansplatz 6, für das die baulichen Arbeiten abgeschlossen seien.
Mit der zuständigen Wiener Magistratsabteilung MA 28 stehe man in Kontakt hinsichtlich der Vorplatzgestaltung zum Museum, bei der die bestehende Tiefgaragenabfahrt berücksichtigt werden muss, so Gnilsen. Aber die Verlegung eines Radabstellplatzes könnte die gewünschte Ruhezone vor dem Museum ermöglichen. Ein weiteres gestalterisches Ziel sei, dass das Dommuseum künftig schon vom Platz vor dem Riesentor des Doms aus besser wahrnehmbar sein soll.
Generell möchte die Erzdiözese nach Auskunft ihres Chefarchitekten erreichen, dass die Eingänge in die kirchlichen Gebäude am Stephansplatz wie Erzbischöfliches Palais, Curhaus oder Deutschordenshof besucherfreundlicher werden - etwa durch Barrierefreiheit. Das gelte auch für die Zugänge in den Stephansdom, was durch die beabsichtigte Reduktion der Fiaker erleichtert werde.
Die kirchlichen Spuren im Straßenpflaster des Stephansplatzes sollen laut Gnilsen erhalten und sogar ausgebaut werden: So wird der Grundriss der Maria-Magdalenenkapelle weiterhin für Spaziergänger sichtbar bleiben, zusätzlich sollen optische Erinnerungen in der neuen Bepflasterung daran erinnern, dass sich rund um den Stephansdom und seinen Vorgängerkirchen Jahrhunderte lang ein Friedhof befand, der erst 1732 unter Kaiser Karl VI. gesperrt wurde.
Baubeginn im Februar
Die umfangreichen Bauarbeiten im geographischen Herzstück Wiens werden im Februar starten. Die letzte umfassende Neugestaltung des Stephansplatzes liegt lange Jahre zurück: Zuletzt geschah dies in den 1970er-Jahren im Zuge des U-Bahn-Baus. Mittlerweile sind die Pflastersteine stark abgenützt und sollen ausgetauscht werden. Die neue Straßenoberfläche am Stephansplatz soll sich laut den Planungen an das Gesamtbild der Fußgängerzone in der Innenstadt anpassen und einfügen. Zusätzlich werden Strom- und Erdgasleitungen erneuert und die Wasserrohre saniert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund zwölf Millionen Euro. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für Ende 2017 geplant. Da man jedoch vermutet, Gräberfelder zu finden, könnten notwendige archäologische Arbeiten die Baufertigstellung bis ins Frühjahr 2018 verschieben.
Bezirksvorsteher Markus Figl hatte bereits im November zu einem Infoabend für die Anrainer in das Wiener Curhaus geladen und die Generalsanierung des Stephansplatzes als "Visitenkarte" Wiens und Österreichs als besonderes Anliegen bezeichnet. Dem unbestrittenen Zentrum Wiens solle wieder zu jenem Glanz verholfen werden, den es verdient. "Dabei muss der Dom voll zur Geltung kommen", betonte der ÖVP-Lokalpolitiker.
Auch die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bezeichnete den Stephansplatz mit dem Stephansdom als "das Herz unserer Stadt und das Bild, das auch viele Touristinnen und Touristen mit nach Hause nehmen". Das Sanierungsgroßprojekt solle dem Platz "ein neues, angemessenes Antlitz geben".
Quelle: kathpress