Trauer um Künstler Makis Efthymios Warlamis
Efthymios Makis Warlamis, aus Griechenland stammender, seit langem in Österreich lebender und wirkender Allroundkünstler, ist am Dienstag im 75. Lebensjahr verstorben. Die Wertschätzung für den vielseitigen Kunstschaffenden mit zahlreichen internationalen Ausstellungen und Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst kommt auch bei seiner Verabschiedung am 9. Jänner um 14 Uhr in Schrems zum Ausdruck: An der von Stadtpfarrer Herbert Schlosser geleiteten Trauerfeier nehmen u.a. der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios und der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll teil.
Für ihn sei die Beziehung zu Christus nichts Theoretisches, sondern eine Erfahrung, die ihn von Kindheit an präge, sagte Warlamis einmal anlässlich einer Ausstellung. Zur Zeit des griechischen Bürgerkrieges in den 1940er Jahren habe er mit seiner Mutter in einer Kirche Zuflucht gefunden, die Christus-Ikone darin sei ihm Trost und Schutz gewesen. Er habe es immer wieder "gewagt, christliche Themen wie Golgotha, die Auferstehung und die Geburt Christi zu malen", so Warlamis. Für ihn sei es "an der Zeit", dass sich die Kunst in Bezug auf Glauben und Religion "zurückmeldet".
Der 1942 in Griechenland geborene Warlamis war Architekt, Maler, Designer, Dichter, Schriftsteller, Pädagoge und Museumsgründer. Seit 50 Jahren lebte er in Österreich, war verheiratet mit der Künstlerin Heide Warlamis und Vater der in den USA lebenden Politikwissenschaftlerin Daphne Warlamis. Der Verstorbene pflegte Kontakt mit zahlreichen international bekannten Persönlichkeiten wie Mikis Theodorakis und Friedensreich Hundertwasser, aber auch mit Papst Benedikt XVI. und dem ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.
"Für Warlamis war die Kunst ein Medium, das alle Bereiche des Lebens durchdringt, gestaltet und erneuert", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichte Nachruf. Er habe sich und seine Kunst eingesetzt für Verständigung und Dialog zwischen den Kulturen und Generationen. Warlamis lehrte an verschiedenen europäischen Universitäten, initiierte und leitete 1995 die "World Ecological Academy of Santorini" und leitete 1988 die Meisterklasse für experimentelle Architektur an der Internationalen Salzburger Sommerakademie in Zusammenarbeit mit Friedensreich Hundertwasser. Gemeinsam mit seiner Frau gründete und leitete er 1992 das Internationale Zentrum für Kunst und Design "I.DE.A." sowie 2009 das Kunstmuseum Waldviertel in Schrems.
Warlamis begann sein Werk im Umfeld der radikalen Wiener Architektenavantgarde der 1970er Jahre mit Ausstellungen, experimentellen Kunst- und Architekturprojekten, sowie soziokulturellen und städtischen Forschungsprojekten, und entwickelte sich im Laufe der Jahre immer mehr zu einem "Gesamtkunst-Künstler. Zu seinen architektonischen Arbeiten zählen u.a. das Projekt für die Musikhalle Hamburg, die Kirche der Frohen Botschaft in Waidhofen/Thaya und das Kunstmuseum Waldviertel mit dem Skulpturenpark. Über sein Planungskonzept für eine Krypta für den Apostel Paulus schrieb Benedikt XVI. an Warlamis: "Ich finde es bewegend, dass Sie Ihre Arbeit als Architekt als theologischen Auftrag auffassen... In meinen Gedanken und Gebeten begleite ich Ihre Arbeit..."
Warlamis' malerisches Oeuvre umfasst zahlreiche große Bilderzyklen wie "Christus Heute". Seine Werke sind vertreten in internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. in der Wiener Albertina, Wien, dem Mumok Wien, im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt und in der Sammlung des Landes Niederösterreich.
Quelle: kathpress