"Papst Franziskus ist ein Glücksfall"
"Papst Franziskus ist ein Glücksfall, finde ich, auch international gesehen." Das betont der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Der Papst imponiere ihm sehr "in seinen öffentlichen Äußerungen und ebenso in seinen Handlungen". Er wolle ihm weiterhin viel Gesundheit und Kraft wünschen, so das künftige Staatsoberhaupt, das an der Spitze zahlreicher Papst-Gratulanten aus der Erzdiözese Wien in der Kirchenzeitung zu Wort kommt. Papst Franziskus feiert am kommenden Samstag seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren. Am 13. März 2013 wählten ihn die Kardinäle im Konklave zum Nachfolger von Benedikt XVI.
Für den Wiener Finanzkammerdirektor Josef Weiss legt Papst Franziskus "die Latte sehr hoch". Sein Rundschreiben "Laudato si" richtet sich an jeden Menschen, "der auf unserem Planeten lebt und versteht sich als Aufruf zu einem weltweiten Umdenken in Fragen der Umwelt und der Armut und als Einladung zu einem umfassenden und ehrlichen Dialog". Diese Enzyklika sei "eine Art Leitbild und Inspiration". Alle, die in der Kirche Geld-Verantwortung haben, könnten nicht wegschauen, sondern müssen diese Ziele in den Blick nehmen, betont Weiss.
Andrea Pinz, Leiterin der Erzbischöflichen Schulamtes spricht von einem "Papst, der die Schule liebt". Damit weise Franziskus auf die Aufgabe und Berufung der Pädagoginnen und Pädagogen hin, so Pinz: "Denn Schule heißt, jedes einzelne Kind und jeden einzelnen Jugendlichen bei der Entfaltung seiner Talente, der intellektuellen, sozialen, kreativen, spirituellen, zu begleiten." So könne ein geglückter schulischer Weg in ein eigenständiges und verantwortungsvolles Leben führen.
Martina Greiner-Lebenbauer von der Stabsstelle für Gewalt- und Missbrauchsprävention sieht sich von Papst Franziskus in ihrer Arbeit für den Kinderschutz bestärkt. Wiederholt habe Papst Franziskus klare Worte zum Gewaltschutz gesagt und wesentliche Schritte gesetzt, "die zeigen, dass es ihm ernst mit dem Thema ist". Greiner-Lebenbauer: "Ich erlebe es als große 'Rückenstärkung', dass es im Vatikan eine eigene Fachkommission zum Kinderschutz gibt." Papst Franziskus rege auch einen internationalen Gebetstag für Opfer von sexueller Gewalt an. "Ein solcher hilft uns allen, sensibel für das Thema zu bleiben, so die Expertin.
Glückwünsche kommen auch von Walter Rijs, Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien. Er wolle sich vor allem für die Freude und Hoffnung bedanken, die der Papst der Kirche schenkt. Für die Katholische Aktion habe Franziskus "wie noch kein Papst unser soziales und ökologisches Gewissen angesprochen". Rijs: "Wir sind bewegt durch diesen Papst und wollen auch etwas bewegen in unserer Gesellschaft. Ich denke, das würde er als Geburtstagsgeschenk durchaus annehmen."
Ernst Pucher, Leiter des Wiener Diözesangerichts, "outet" sich schließlich als Fan der päpstlichen Morgenpredigten. Diese seien wie "Edelsteine", so der oberste Diözesanrichter.
Quelle: kathpress