Katholiken rufen nach Wahl zu Zusammenhalt auf
Kirchliche Organisationen und Ordensgemeinschaften rufen nach der Bundespräsidentenwahl zum Zusammenhalt in der Gesellschaft auf. Die großen gesellschaftlichen Fragen seien lösbar, "wenn wir ein Stück näher zusammenstehen", so etwa Caritas-Österreich-Generalsekretär Bernd Wachter in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Gemeinschaftssinn könne allerdings nicht einfach verordnet werden. Gemeinsam mit der Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, und Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, rief er deshalb dazu auf, im eigenen Umfeld das gemeinsame Wir und den Zusammenhalt zu stärken.
Zuversichtlich stimme der Wille zum Engagement in der Gesellschaft, so Wachter. "In meiner täglichen Arbeit sehe ich eine steigende Bereitschaft der Menschen, sich zu engagieren und füreinander da zu sein." Allein bei der Caritas sind es mittlerweile knapp 55.000 Menschen, die sich freiwillig engagieren.
Mehr Zivilcourage und Mut im Alltag braucht es laut KAÖ-Präsidentin Schaffelhofer. Sie plädiert dafür, die eigene Meinung zu äußern und dazu zu stehen. Nur so könnten Christen Glaubwürdigkeit erreichen. "Taktische Spielchen" und "diplomatische Verrenkungen" seien nicht zielführend. "Jesus war kein Diplomat, die Apostel waren es ebenso wenig, und Papst Franziskus ist es schon ganz und gar nicht." Schonungslos nenne er die Dinge beim Namen, seine Direktheit tue manchmal schon weh, befand Schaffelhofer.
Sr. Mayrhofer sieht die Politik gefordert. Es brauche Arbeitsplätze und leistbare Wohnungen, "das gibt Sicherheit". Den Medien riet sie: "Wir brauchen eine kompetente Information über die wahren Ursachen von negativen Entwicklungen." Christen empfahl sie Gebet und Evangelium als Mittel gegen Angst. Allerdings müsse auch danach gelebt werden. "Medikamente, die der Arzt verschreibt, nützen auch nur, wenn man sie nimmt und nicht, wenn man sie auf den Tisch legt."
Quelle: kathpress