Architekturpreis für Kirchen-Neugestaltung im Südburgenland
Hohe Auszeichnung für die Neugestaltung der Kirche von Neuhaus in der Wart: Die eindrucksvolle Erneuerung des Gotteshauses in der Katastralgemeinde von Mischendorf im Südburgenland (Bezirk Oberwart) wurde mit dem alle zwei Jahre verliehenen Architekturpreis des Landes Burgenland bedacht, wie die Diözese Eisenstadt am Mittwoch mitteilte. Die Jury, bestehend aus den renommierten Architekten und Architekturlehrenden Andras Palffy, Andreas Cukrowicz, Christine Horner, Albert Kirchengast und Wolfgang Wallner, zeichnete die von der Grazer Architektin Doris Dockner neu gestaltete Kirche gemeinsam mit zwei weiteren Projekten aus - einem revitalisierten Bauernhaus in Klingenbach und einem modernen Bau aus Sichtbeton und Glas in Buchschachen.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von einer die Altarwand ersetzende Verglasung, die einen "radikal neuen Raumeindruck entstehen lässt". Die davor "intime, in sich gekehrte Atmosphäre" der Kirche werde damit geöffnet, "anstatt den Raum abzuschließen leitet sie über in die Natur", würdigten die Fachleute den nun freien Ausblick bis in die umliegende Hügellandschaft des Südburgenlandes. Lob gab es auch für die Gestaltung des Kreuzes, das als einziges Gestaltungselement die Verglasung in vier gleich große Felder teilt: "Die goldfarben eloxierte Oberfläche wandelt das einfache Fensterkreuz zum Kreuzsymbol."
Eingebunden in die architektonische Neugestaltung sind auch Altar und Ambo, die nun aus vertikalen Weißglasscheiben mit einer aufliegenden, ebenfalls gläsernen Platte bestehen. Als gelungenes Gestaltungselement wurde von der Jury außerdem zwei über den Kirchenbänken schwebende Gruppen aus Hängelampen benannt, "vergleichbar mit einer Wolke aus Kerzen" mit jeweils 15 schlichten, zylindrischen Beleuchtungskörpern aus Glas.
"Aufleuchten von Transzendenz im Raum"
Die wichtigste Architekturauszeichnung des Burgenlandes wurde im Jahr 2002 auf Initiative des Vereins "Architektur Raumburgenland" ins Leben gerufen. Die Bewertung der Arbeiten erfolgt durch eine unabhängige Expertenjury, die Verleihung durch den jeweiligen Landesrat für Kultur. Das Bauamt der Diözese Eisenstadt, bei der Preisverleihung vertreten durch dessen Leiter Markus Zechner, setze bei allen baulichen Projekten auf Nachhaltigkeit und die "Verbindung von ebenso funktionaler wie ökologischer Zukunftsfähigkeit, ästhetischer Stimmigkeit und dem Bemühen um architektonische Ausfaltung von Transzendenzräumen": Ziel der sakralen Architektur sei letztlich das "Durchschimmern und Aufleuchten von Transzendenz in der Raumgestaltung", wies Zechner hin.
Quelle: kathpress