Caritas begrüßt Erhöhung der Entwicklungshilfe
Die Caritas begrüßt, dass mit dem am Donnerstag im Nationalrat beschlossenen Budget für 2017 die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit deutlich erhöht werden: um 15,5 Millionen Euro zusätzlich gegenüber 2015. Die Erhöhung des EZA-Budgets der Austrian Development Agency (ADA) auf insgesamt 92,5 Millionen Euro - davon 83,7 Millionen für operative Maßnahmen - stelle "nach Jahren der Kürzungen und Stagnation eine Trendwende dar", so Caritas-Präsident Michael Landau am Freitag in einer Aussendung.
Die Caritas begrüßte zudem, dass der Auslandskatastrophenfonds auch 2017 wieder mit 20 Millionen Euro dotiert werden soll. Insgesamt soll das Budget für Hilfe an Ort und Stelle von 77 Millionen Euro (2015) bis zum Jahr 2021 auf 154 Millionen Euro verdoppelt werden.
Mit einer Million Euro könnten 12.000 Menschen vom Hunger befreit werden, so Landau: "Aus meiner Sicht ist das eine sehr erfreuliche Trendwende und ein guter und wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Allein in Äthiopien und im Südsudan seien Millionen von Menschen durch Hunger vom Tod bedroht. Dass für diese so schwer gebeutelte Region jetzt mehr Hilfe vorgesehen ist, schaffe für viele Menschen echte Überlebenschancen und Zukunftsperspektiven.
Im Zusammenhang mit dem österreichischen OSZE-Vorsitz im kommenden Jahr würden auch Länder wie Armenien, Georgien, Ukraine und die Republik Moldau wieder stärker in den Fokus rücken, so Landau weiter. "Gerade die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ist ein Themenfeld, in dem ein kleines Land Größe zeigen kann. Hier bin ich dankbar, wenn die verantwortlichen Stellen die Sustainable Development Goals der UNO auch zu einer Leitschnur für ihr eigenes Handeln machen."
Diese 2015 beschlossenen globalen UN-Nachhaltigkeitsziele sehen vor, dass bis 2030 Hunger und Armut weltweit überwunden werden sollen. Insgesamt umfasst die Agenda siebzehn Entwicklungsziele, die über die bisherige Entwicklungspolitik hinausgehen und Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene bilden.
Auslandskatastrophenfonds aufstocken
Hinsichtlich des Auslandskatastrophenfonds meinte Landau, dass der Einsatz Österreichs offenbar verstärkt als "Beitrag für erträglichere Lebensbedingungen in den Krisengebieten" gesehen werde. "Aus Sicht der Caritas spricht das dafür, beim Auslandskatastrophenfonds weiter aufzustocken, da die Hilfe vor Ort von entscheidender Bedeutung ist, wie die praktischen Erfahrungen der Hilfe zeigen und auch Mitglieder der Bundesregierung immer wieder deutlich gemacht haben", so Landau.
Es zeichne sich jedenfalls ein Trend ab, stärker in den Herkunftsländern von geflüchteten Menschen zu investieren. Landau: "Entwicklungszusammenarbeit und -politik leisten einen wichtigen Beitrag dort, wo sie ein menschenwürdiges Leben und soziale und politische Sicherheit gewährleisten kann und sich weniger Menschen auf den Weg machen müssen." Gerechtigkeit und Frieden und das Schaffen von Lebensgrundlagen müssten Ziel der Bemühungen sein, "denn nur so können Fluchtursachen effektiv und nachhaltig bekämpft werden". Dafür sei Entwicklungszusammenarbeit ein entscheidender Hebel.
Quelle: kathpress