Wiener Caritas-Generalsekretär ist "Kommunikator des Jahres"
Der Wiener Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner ist "Kommunikator des Jahres 2016". Er entschied das Publikums-Voting des "Public Relations Verband Austria" (PRVA) für sich und erhielt die Auszeichnung am Mittwochabend im Rahmen der diesjährigen PR-Gala im Wiener Studio 44 der Österreichischen Lotterien. Mit dem via Projekt "Wir helfen", Österreichs größtem Facebook-Netzwerk, um obdachlosen und geflüchteten Menschen zu helfen, erlangte die Caritas darüber hinaus den Sieg in der PR-Kategorie "Digitale Kommunikation", teilte der PRVA am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Die Autorin und ORF-Mitarbeiterin Barbara Stöckl bezeichnete Schwertner in ihrer Laudatio als "Persönlichkeit, die Menschlichkeit lebt" im wertschätzenden Umgang mit Obdachlosen, Menschen auf der Flucht oder Kranken im Hospiz. Dabei scheue der Caritas-Geschäftsführer Konflikte weder mit Medien noch mit Parteichefs. "Und er wagt es, die Fahne der Mitmenschlichkeit hochzuhalten, auch wenn ein scharfer Gegenwind bläst."
Schwertners Mut, seiner christlich-humanen Überzeugung treu zu bleiben, habe ihm so manche Kritik, aber nun auch eine Auszeichnung eingetragen, sagte Stöckl. Für die Laudatorin ist Schwertner einer "der führenden Köpfe der österreichischen Zivilgesellschaft, der Humanität, Solidarität, Moral und christliche Nächstenliebe hochhält".
Der PRVA verlieh die Auszeichnung zum Kommunikator des Jahres bereits zum 21. Mal. Franz Küberl, jüngst in den Ruhestand getretener früherer Chef der Caritas Österreich und Steiermark, bekam die Auszeichnung im Jahr 2005 zugesprochen.
Das diesjährige Jurorenteam unter dem Vorsitz von Andrea Winter nominierte "Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die durch ihre herausragenden kommunikativen Leistungen auf gesellschaftspolitisch relevante Themen aufmerksam machen". Klaus Schwertner sei "für seine Umtriebigkeit rund um die Themenstellung 'Menschen auf der Flucht'" geehrt worden, hieß es in der PRVA-Aussendung. Er setzte sich im Online-Voting gegen die frühere Opernballorganisatorin Lotte Tobisch-Labotyn und den Gründer der Satire-Plattform "dietagespresse.com", Fritz Jergitsch, durch.
In welcher "Gruft" war der FPÖ-Chef?
Dass der Wiener Caritas-Generalsekretär keine Scheu vor Konflikten hat, unterstrich er am Donnerstag mit einem Facebook-Posting, in dem er FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache der Unwahrheit zieh. Die Hintergründe: Zum Zeitpunkt der PR-Preisverleihung diskutierten Bundeskanzler Christian Kern und Strache im Wiener Radio-Kulturhaus des ORF. Strache habe dort "sinngemäß erzählt, dass er schön öfter in unserem Caritas Obdachlosenzentrum 'Gruft' war" - wie jüngst auch Kern im Zuge einer Caritas-Veranstaltung zur Mindestsicherung. Schwertner schrieb dazu, während seiner achtjährigen Tätigkeit bei der Caritas Wien könne dieser Besuch nicht stattgefunden haben; und nach Befragung der Gruft-Leiterin, die dort bereits seit 30 Jahren tätig ist, könne man einen Strache-Besuch auch für diesen Zeitraum ausschließen.
Schwertners augenzwinkernde Vermutung: Der FPÖ-Chef sei womöglich einer Verwechslung erlegen und eigentlich in der Kapuzinergruft gewesen. Als PS fügte der Caritas-Vertreter hinzu: "Sollte Herr Strache einmal Hilfe brauchen oder in einer Notsituation sein, kann er natürlich jederzeit in die Gruft kommen!"
Quelle: kathpress