Lackner weiht sechs verheiratete Männer zu Ständigen Diakonen
Im Beisein von mehr als 2.000 Gläubigen, zahlreichen Priestern und Diakonen hat Erzbischof Franz Lackner am Sonntag im Salzburger Dom sechs verheiratete Männer zu Ständigen Diakonen. "Euch sind im Dienst des Diakons Menschen, Personen, und nicht Objekte anvertraut", sagte der Erzbischof. Die Neugeweihten müssten sich immer wieder neu um die Beziehung zu Gott, um die Berührung mit Christus bemühen. "Unsere Aufgabe ist es, für die Menschen den Himmel offen zu halten", betonte der Salzburger Oberhirte.
Die Weihe dürfe nicht als ein "alles durchdringendes Schwert" verstanden werden, das man ohne Rücksicht auf die, deren Diener Geistliche zu sein hätten, einsetze. "Vor dieser Art klerikaler Hochmütigkeit möchte ich eindringlich warnen", so Lackner. Aber auch das Extrem, dass bei der privaten Lebensführung nicht "dreingeredet" werden dürfe, sei bedenklich: "Hier handelt es sich um eine Art von menschlichem Hochmut", gab der Erzbischof zu bedenken.
Wahrheit sei für die Christen in letzter Konsequenz keine Definition, sondern eine Person, nämlich Jesus Christus. "Ihn dürfen wir der Welt von heute nicht vorenthalten", schloss Erzbischof Lackner.
Unter den neugeweihten Diakonen ist mit Herbert Brandner (60) aus der Pfarre Hüttau ein pensionierter Polizeibeamter, mit Christian Mühlbacher (52) aus Kirchberg in Tirol ein Elektromonteur, mit Franz Grasser (48) aus Wals ein Berufsoffizier und mit Dino Bachmaier (45) aus Straßwalchen ein Bankangestellter. Dazu kommen die kirchlichen Bediensteten Wolfgang Habersatter (54) und Ernest Lindenthaler (43). Alle sind verheiratet, die meisten mehrfache Familienväter.
"Immer Dienst der Zuwendung zu Benachteiligten"
"Der Diakondienst ist immer ein Dienst der Zuwendung zu den Benachteiligten": Das unterstrich der Kärntner Bischof Alois Schwarz bei der Diakonenweihe des Priesteramtskandidaten Sven Wege am Christkönigssonntag in der Pfarrkirche Villach-St. Leonhard. Dem neu geweihten Diakon obliege der "Liebesdienst der Hingabe zu den Menschen in Bedrängnis", so Schwarz. "In den Gesichtern der Menschen, in der Obdachlosigkeit ihrer Seelen, in ihrem Suchen, ihrem Zweifeln und in ihren Bedrängnissen" werde er "das Antlitz Jesu entdecken".
Sven Wege wurde 1973 bei Potsdam in Ostdeutschland und war Flugtriebwerkmechaniker, bevor er 2004 in das Priesterseminar des Erzdiözese Berlin eintrat. Bis 2015 studierte Wege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz, 2009 trat er in das Benediktinerkloster St. Paul im Lavanttal ein, im Jänner 2016 wechselte Wege in das Priesterseminar der Diözese Gurk in Graz. Seit September ist er Pastoralpraktikant in der Pfarre St. Leonhard in Villach, wo er auch als Diakon tätig sein wird.
"Diakon" bedeutet "Diener"
Das Wort "Diakon" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Diener". Gemäß apostolischer Überlieferung durch Handauflegung und Gebet geweiht, versehen die Diakone im Auftrag des Bischofs vorrangig den Dienst der Nächstenliebe und widmen sich gemäß alter Tradition Menschen in unterschiedlichen Bedrängnissen. Im Auftrag des Diözesanbischofs oder des zuständigen Pfarrers können Diakone Wortgottesdienste leiten, das Sakrament der Taufe spenden, einer kirchlichen Trauung assistieren, die Kranken begleiten und Begräbnisliturgien durchführen. Nicht ermächtigt sind sie jedoch. Eucharistiefeiern vorzustehen, das Bußsakrament und die Krankensalbung zu spenden.
Der zeitliche Diakonat ist in der katholischen Kirche eine "Durchgangsstufe" für die Priesterweihe. Im Gegensatz dazu folgt auf den so genannten "Ständigen Diakonat" keine Priesterweihe. Seit 1968 können verheiratete, bewährte Männer mit Einverständnis ihrer Ehefrau zum Ständigen Diakon geweiht werden. Diese Ständigen Diakone übernehmen ihr Amt lebenslang.
Quelle: kathpress