Abtpräses Haidinger bleibt an der Spitze der Männerorden
Abtpräses Christian Haidinger steht auch die kommenden drei Jahre an der Spitze der österreichischen Männerorden. Er wurde am Montagnachmittag als erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften wiedergewählt. Die Wahl fand im Rahmen der Generalversammlung der Superiorenkonferenz im Wiener Kardinal-König-Haus statt. Die Amtszeit des Vorsitzenden beträgt drei Jahre, eine Wiederwahl ist möglich.
Zum zweiten Vorsitzenden wurde Jesuiten-Provinzial P. Bernhard Bürgler gewählt. Den Vorstand der Superiorenkonferenz komplettieren Abt Johnnes Jung vom Schottenstift, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering und Propst Gerhard Rechberger vom Stift Vorau sowie P. Petrus Obermüller von den Salesianern Don Bosco, P. Thomas Vanek von den Sales-Oblaten und P. Thomas Brogl von den Dominikanern. Als Generalsekretär wurde P. Franz Helm wiederbestellt.
Der Superiorenkonferenz gehören derzeit laut Angaben der heimischen Ordensgemeinschaften 87 Gemeinschaften an. Die Zahl der männlichen Ordensleute in Österreich beträgt mit Stichtag 31. Dezember 2015 exakt 1.696. Eine herausragende Bedeutung haben die Männerorden vor allem für die Pfarrseelsorge. Fast die Hälfte der österreichischen Pfarrgemeinden werden von Ordenspriestern betreut. 1.305 der 1.696 Ordensmänner sind Priester, 391 Ordensbrüder.
Abtpräses Christian Haidinger wurde 1944 in Siezenheim (Salzburg) geboren und trat 1964 in das Stift Kremsmünster ein, wo er 1965 die Profess ablegte. 1969 wurde er zum Priester geweiht. Er wirkte viele Jahre als Religionsprofessor am Stiftsgymnasium Kremsmünster und war in der kirchlichen Jugendarbeit und Erwachsenenbildung tätig. Er war zudem von 1995 bis 2005 Pfarrer von Buchkirchen bei Wels, von 2000 bis 2005 Dechant des Dekanates Wels-Land, acht Jahre Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und ist seit 2006 Präsident des Vereins "Klösterreich". 2005 wurde Haidinger zum Abt des Stiftes Altenburg gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2014 inne. Seit 2009 ist Haidinger Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation. Seine Amtszeit in dieser Funktion läuft bis 2017.
P. Bernhard Bürgler wurde 1960 in Lienz geboren. Nach der Matura in Lienz studierte er Selbständige Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Nach Abschluss des Studiums leistete er seinen Zivildienst, unterrichtete Religion und arbeitete im Exerzitienbereich. 1991 trat er in den Jesuitenorden ein. Nach dem Noviziat promovierte er in Innsbruck zum Doktor der Theologie und absolvierte die Ausbildung zum Psychoanalytiker. 1997 wurde er zum Priester geweiht. Von 1997 bis 2003 war Bürgler Spiritual im internationalen Priesterseminar Collegium Canisianum in Innsbruck und arbeitete als Psychotherapeut in freier Praxis. Von 2004 bis 2008 war er Leiter des Exerzitienhauses "Haus Gries" in Deutschland, danach Leiter des Bereichs "Spiritualität und Exerzitien" im Kardinal König Haus in Wien sowie ab 2010 Superior der dortigen Jesuitenkommunität. Seit 31. Juli 2014 ist er Provinzials der Jesuiten in Österreich.
Informationsplattform und Interessensvertretung
Die Superiorenkonferenz dient einerseits als interne Informationsplattform der Ordensgemeinschaften, ist andererseits aber auch nach außen die Interessenvertretung der Ordensgemeinschaften im staatlich-zivilen Bereich und hält Kontakt zum Vatikan. Sie berät als Servicestelle zudem auch intern ihre Mitglieder in Rechts-, Verwaltungs- und Steuerfragen. Die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bischofskonferenz findet im Rahmen der "Gemischten Kommission" statt.
In den vergangenen Jahren immer intensiver wurde die Zusammenarbeit mit den Frauenorden. So arbeiten die Superiorenkonferenz und die Vereinigung der Frauenorden Österreichs gemeinsam in Büroräumen in der Freyung in Wien und haben auch bereits einige gemeinsame Fachbereiche eingerichtet, etwa für Bildungs-, Kultur- und Medienangelegenheiten.
Gegründet wurde die Superiorenkonferenz 1959, allerdings gab es auch zwei ähnliche Vorgängerorganisationen: die Kämmererkonferenz (1918-1932) und die Äbtekonferenz (1932-1959).
Infos: www.ordensgemeinschaften.at
Quelle: kathpress