Kirche soll Raum, Leben und Geborgenheit geben
Von der Kirche als Berufungs- und Sendungsgemeinschaft soll viel Gutes ausgehen: Raum, Leben und Geborgenheit. Das führte Weihbischof Anton Leichtfried bei der Messe der Bischofskonferenz am Mittwochabend in Eisenstadt aus. Der St. Pöltner Weihbischof verwies am Weihetag der Lateranbasilika auf ihre damals wie heute beeindruckende Größe: Die als "Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises" benannte Kirche des Bischofs von Rom biete räumlich Platz für viele und für Bewegung und sei daher als Gebäude ein Zeichen für das, was Kirche als Gemeinschaft ausmachen solle.
Im Blick auf das Tagesevangelium von der Tempelreinigung wies Leichtfried auf die "gebäudekritische" Sichtweise den Neuen Testaments hin. Zudem hätten die Christen in den ersten Jahrhunderten der Verfolgungszeit versteckt als Hauskirche gelebt und sich selbst im biblischen Sinn als lebendige Steine der Kirche Christi verstanden. Mit dem Ende der Verfolgung sei es dann möglich geworden Kirchengebäude zu errichten.
Der 8. November erinnere aber auch den NS-Novemberpogrom im Jahr 1938. Die aus Hass mutwillig erfolgte Zerstörung von jüdischen Häusern und Synagogen mache deutlich, wie wichtig der Respekt vor dem Haus des anderen sei. Und am 8. November 1989 sei mit dem friedlichen Fall der Mauer ein Bauwerk beseitigt worden, dessen Zweck die Trennung von Menschen gewesen sei. Demgegenüber solle die Kirche Schutz und Geborgenheit bieten und Menschen zusammenführen, so Leichtfried.
Die Bischöfe feierten ihren Gottesdienst im Eisenstädter Caritas Haus St. Martin gemeinsam mit zahlreichen betagten Menschen. Am Ende der Messe wurde erstmals ein diözesaner Ergänzungsband zum "Gotteslob" präsentiert und den Bischöfen überreicht. Dieser "Eigenteil der Diözese Eisenstadt" enthält neben Gesängen, Gebeten und Andachten auch das von Papst Benedikt XVI. eigens für die Diözese verfasste "Gebet zum Heiligen Martin".
Quelle: kathpress