Schönborn und Bünker betonen Einsatz gegen Antisemitismus
Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Michael Bünker haben am Mittwoch gemeinsam der Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome des Jahres 1938 gedacht. Sie unterstrichen im Interview mit "Kathpress" und dem "Evangelischen Pressedienst" unisono die gemeinsame Verantwortung der Kirchen und die schuldbehaftete Geschichte gegenüber dem Judentum. Zugleich betonten sie die gemeinsame Verpflichtung, jeder Form von Antisemitismus deutlich entgegenzutreten.
Kardinal Schönborn sprach weiters auch von den jüdischen Wurzeln der Kirche, auf die sich katholische und evangelische Kirche in den vergangenen Jahrzehnten wieder gemeinsam besonnen hätten. "Das Wiederendecken der gemeinsamen jüdischen Wurzeln hat die ökumenische Annäherung erleichtert", betonte der Wiener Erzbischof. Bischof Bünker hob die Verpflichtung der Kirchen hervor, gegen alle Tendenzen aufzutreten, "die die Gesellschaft spalten oder Minderheiten marginalisieren".
In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im gesamten deutschen Machtbereich Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte sowie Wohnungen zerstört und verwüstet. Zahlreiche Juden wurden bei den Pogromen getötet oder verletzt. Allein in Wien wurden insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.
Quelle: kathpress