Schönborn zu "500 Jahre Reformation": "Haben Versöhnung gefunden"
Kardinal Christoph Schönborn hofft auf weitere Fortschritte in der Ökumene. Die Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Kirchen seien stärker als das Trennende, Versöhnung sei angesagt, schreibt er in seiner Freitags-Kolumne in der "Heute". Der Kardinal äußert sich anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Reformation", dass dieser Tage weltweit eröffnet wurde. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther an der Schlosskirche von Wittenberg seine 95 Thesen zur Reform der Kirche angeschlagen haben. Dieses Datum gelte als der Beginn einer "großen Bewegung, die die Kirche erneuern wollte, und die in der Spaltung der Christenheit endete", so Schönborn: "Seither gibt es Christen als Protestanten oder als Katholiken."
Die Kirchenspaltung vor 500 Jahren habe "dramatische Folgen" mit sich gebracht, bedauert Schönborn: "Religionskriege verwüsteten Europa, und bis in unsere Zeit haben Katholiken und Protestanten in Nordirland gegeneinander gekämpft."
Heute aber dürfe man hoffen, "dass diese dunklen Jahre zu Ende sind". Der Besuch von Papst Franziskus in Schweden zum Auftakt des Gedenkjahres sei ein "starkes Zeichen der Verständigung", so der Kardinal: "Wir haben Wege der Versöhnung gefunden. Das Gemeinsame ist stärker als das Trennende. Wir haben unsere Unterschiede, aber wir sind nicht mehr Feinde." Mit der Hoffnung, "dass die Religionskonflikte im Nahen Osten innerhalb des Islam nicht weitere Jahrhunderte brauchen, bis es auch dort zur Versöhnung kommt", schließt der Kardinal seine Kolumne.
Quelle: kathpress