Carl-Lampert-Woche mit NS-Zeitzeugen Marko Feingold
Die katholische Kirche in Vorarlberg erinnert ab 8. November mit einer Gedenkwoche an den 1944 von den Nationalsozialisten ermordeten seligen Provikar Carl Lampert (1894-1944). Höhepunkt der diesjährigen Carl-Lampert-Woche unter dem Titel "Alle waren dafür, aber keiner war dabei" ist am 14. November um 19 Uhr ein Abend mit Marko Feingold im Feldkircher Montforthaus. Der 103-jährige Feingold ist Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und wird über sein Überleben in vier Konzentrationslagern erzählen, kündigte die Diözese Feldkirch am Freitag in einer Aussendung an.
Ein weiteres Highlight der Gedenkwoche ist die Eröffnung des neuen "Carl Lampert"-Archivs der Vorarlberger Diözese. Fünf Jahre nach der 2011 erfolgten Seligsprechung Lamperts erfasst das Archiv Dokumente zum Seligen aber auch zu Opfern von Krieg und Verfolgung. Zum Auftakt wird die Ausstellung "Die Welt steht in Flammen - Spiritualität und Widerstand in der NS-Zeit" gezeigt. Sie zeigt exemplarisch mehr als 20 Priester und Ordensleute, die zu Märtyrern bzw. Opfern von Hass und Diktatur geworden sind. Eröffnet wird die Schau am 10. November um 18 Uhr in den neuen Räumlichkeiten des Lampert-Archivs in der Feldkircher Herrengasse 6.
Am Todestag Carl Lamperts leitet der Vorarlberger Bischof Benno Elbs am 13. November um 9.30 Uhr Uhr in der Pfarre Göfis einen Gedenkgottesdienst. Um 16 Uhr findet zur Todesstunde Lamperts eine Andacht statt. Zum Abschluss der diesjährigen Gedenkwoche spricht der Vorarlberger Historiker Meinrad Pichler am 17. November ab 19 Uhr im Vorarlberg Museum in Bregenz über "Den nationalsozialistischen Verfolgungsapparat".
Carl Lampert war der ranghöchste österreichische Geistliche, der in der NS-Zeit hingerichtet wurde. Die Gedenkwoche nimmt neben Lampert auch den 1942 von den Nazis hingerichteten Pater Franz Reinisch in den Blick. Sein Leben und Wirken sind Inhalt eines Dokumentarfilms, der bei einer Filmandacht am 8. November um 20 Uhr im Kino Rio in Feldkirch gezeigt wird. (Infos: www.carl-lampert.at)
Quelle: kathpress