Sonntagsallianz OÖ gegen offene Geschäfte im Advent
In Oberösterreich gibt es erneut eine Debatte um eine mögliche Sonntagsöffnung von Geschäften im Advent. Die "Allianz für den freien Sonntag" wendet sich dort gegen eine erneute Verordnung des Landes für offene Geschäfte im Rahmen der "Welser Weihnacht". Die im Vorjahr vom Land Oberösterreich erteilte Ausnahmegenehmigung dürfe nicht zur Regel werden, kritisiert der Sprecher der oberösterreichischen Sonntagsallianz, Pfarrer Christian Öhler.
Wie 2015 gebe es auch heuer wieder ein Ansuchen der Welser Marketing und Touristik GmbH für einen Geschäftsbetrieb in der Welser Innenstadt an fünf Sonntagnachmittagen während der "Welser Weihnacht", so die Allianz in einer Aussendung. Im Vorjahr genehmigte das Land Oberösterreich via Verordnung die Verkaufstätigkeit an vier Sonntagen innerhalb einer Zonengrenze, nachdem 2014 einige Geschäfte wegen illegaler Öffnung angezeigt worden waren. Die Allianz für den freien Sonntag protestierte schon damals gegen die Praxis, weil mit der Landeserlaubnis widerrechtliches Verhalten durch nachfolgende offizielle Genehmigungen "belohnt" würde.
Eine Gewerkschaftsumfrage bei den Beschäftigten in Wels habe im November 2015 eine klare Ablehnung der Sonntagsöffnung ergeben und auch viele Unternehmer hätten sich dagegen ausgesprochen, so die Sonntagsallianz. Das Land Oberösterreich bekenne sich in der Verfassung zum freien Sonntag und zur Arbeitsruhe. Laut Gesetz seien Ausnahmen nur unter besonderen Umständen vorgesehen.
Sollte nun heuer wieder eine Genehmigung erteilt werden, würden die von Landeshauptmann Josef Pühringer oft zitierten "Ausnahmen" zur Regel und Tür und Tor für weitere ähnliche Fälle in anderen Städten und Gemeinden geöffnet, so die "Allianz für den freien Sonntag". "Wir sehen in dieser Vorgangsweise eine schleichende Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags und eine Bruch mit der Allianz für den freien Sonntag", betonte Allianzsprecher Öhler.
Quelle: kathpress