Katholische Laien lehnen Hofers Wahlwerbung ab
Die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) übt scharfe Kritik an der Bezugnahme auf Gott in der Wahlwerbung für den Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. "Gott für politische Ambitionen zu funktionalisieren ist zutiefst abzulehnen", erklärte Gerda Schaffelhofer am Montag zu Wahlplakaten, die u.a. den Satz "So wahr mir Gott helfe" enthalten. "Mir ist eine Vereinnahmung Gottes für politische Zwecke zutiefst suspekt. Wer Gott auf eine solche Weise für politische Ziele einer Person oder Partei verzweckt, muss sich die Frage gefallen lassen, wie es in seiner Politik mit der Funktionalisierung von Menschen steht", so die KAÖ-Präsidentin in einer Aussendung.
"Eine solche Wahlwerbung wirft auch die Frage auf, was dann als nächstes folgt: Wird dann im Falle eines Wahlsieges von Norbert Hofer dieser Wahlausgang zum Gottesurteil hochstilisiert und Hofer als Bundespräsident von Gottes Gnaden tituliert? Ich kann vor einer solchen Politik, die Gott auf die Seite einer Partei oder eines Politikers ziehen will, nur warnen. Es gibt mehr als genug Beispiele aus Geschichte und Gegenwart, die zeigen, welche gefährliche Irrwege damit als gottgewollt dargestellt wurden und werden", warnte Schaffelhofer.
Mit einer solchen Vorgangsweise setze man auch eine vernünftige Trennung von Staat und Religion bzw. Kirche, wie wir sie in Österreich erreicht haben, aufs Spiel. Hier wird Gott zum Zweck der Polarisierung missbraucht", so die KAÖ-Präsidentin. "Die jetzige Vorgangsweise sollte für jede Wählerin und jeden Wähler Anstoß sein, die Motive und Absichten des betreffenden Kandidaten noch mehr als bisher unter zu die Lupe zu nehmen".
Quelle: kathpress