Katholische Verbände "erleichtert über Befreiung von Karakosch"
"Mit Erleichterung und Genugtuung" hat derzeit die eine Solidaritätsaktion für Christen in Nahost durchführende Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände (AKV) die Befreiung der irakischen Stadt Karakosch von der Schreckensherrschaft der islamistischen Terrormiliz IS zur Kenntnis genommen. Die Bewohner der ehedem größten christlichen Stadt des Irak müssten "nun in ihrem ungebrochenen Mut unterstützt werden, in ihre weitgehend zerstörte Heimatstadt zurückzukehren", erklärte der AKV-Vorsitzende Helmut Kukacka am Mittwoch in einer Aussendung.
Die Christen in Karakosch und der umliegenden Region Ninive seien im Sommer 2014 von der IS-Besetzung besonders betroffen gewesen, wies Kukacka hin. Die Fahnen der Terrormiliz ersetzten die Kreuze auf den Kirchtürmen und ein "N" für "Nasrani" (gemeint waren "Nazarener" bzw. Christen) wurde an die Hauswände der Gläubigen gepinselt. Sie mussten dann entweder flüchten oder ein entsprechendes Schutzgeld für ihr Verbleiben zahlen.
Nach dem Ende der Kriegshandlungen bräuchten die dortigen Christen bestmögliche Unterstützung, um wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können, forderte Kukacka. Mehr als eine halbe Million seien in Syrien und im Irak ins Ausland geflüchtet, viele lebten als Binnenflüchtlinge in der Türkei, in den Kurdengebieten bzw. im Libanon. Nach Angaben der AKV sind mehr als 4.000 Christen im Zuge des Bürgerkriegs im Irak ermordet worden, mehr als 120.000 Christen flohen in die kurdischen Autonomiegebiete. "Von Medien und der Öffentlichkeit in Europa wurden diese schrecklichen Verbrechen weitgehend ignoriert", kritisierte Kukacka mit dem Hinweis auf ähnliche Vorwürfe seitens irakischer Bischöfe und Patriarchen.
Kukacka erinnerte an die jüngst von der AKV gemeinsam mit Christian Solidarity International (CSI), "Kirche in Not" (KiN) und der "Initiative Christlicher Orient" (ICO) gestartete Solidaritätsaktion "Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten". Ziel sei es, die verfolgten Christen, die als Minderheit in Syrien und im Irak seit Jahrhunderten das "Erbe des Christentums" hüten, zu unterstützen. (Spendenkonto: IBAN: AT49 2011 1824 1397 6101)
Quelle: kathpress