Caritas-Kampagne soll Zusammenhalt stärken
Mit einer neuen Kampagne will die Caritas Österreich ein Gegengewicht zu Angst, Hass und Egoismus schaffen. "Wir ist größer als ich" (Wir > ich), heißt es in den von der Agentur Jung von Matt/Donau Wien erstellten Printsujets sowie in TV- und Hörfunkspots, die zum Nachdenken anregen sollen, erklärte Caritas-Kommunikationschefin Angelika Simma. Weder ein Einzelner noch die Politik alleine könne für die komplexen Aufgaben von heute Antworten geben. "Die großen Herausforderungen wie Armutsbekämpfung oder die Migrationsbewegungen schaffen wir nur gemeinsam als Gesellschaft", so Simma.
Ankämpfen will die Caritas gegen den Stehsatz "das Land ist gespalten", mit dem täglich im Fernsehen, Zeitungen oder im Internet ein negatives Bild in die Öffentlichkeit getragen werde. "Gut und Böse. Wir oder die anderen. Willkommens- versus Abschiedskultur. Schwarz oder Weiß", so die Hilfsorganisation, für die dieses Bild "zu einfach ist". Die Folgen seien jedoch fatal: Das Vertrauen auf eine gute Zukunft schwinde, Ängsten wie etwa vor der eigenen Pflegebedürftigkeit oder Arbeitslosigkeit würden die Menschen lähmen. "Die Reaktion darauf ist vielfach Egoismus oder auch Hetze."
Tausende Menschen in Österreich würden täglich Stellung beziehen und "sagen, dass wir die aktuellen Herausforderungen meistern können. Gemeinsam", so Simma, die hier als Beispiel den Einsatz der Caritas-Mitarbeiter und Freiwilligen anführte. "Wir glauben an diesen solidarischen Sozialstaat in dem das 'Wir', die Gemeinschaft, eine große Rolle spielt. Gemeinsam können wir mehr erreichen", betonte die Leiterin der Caritas-Kommunikation. "Wir sind größer als ich" sei "eine Haltung, kein Werbeslogan".
Drei Jahre lang wolle man in der Kampagne mit dem "Größer als"-Zeichen arbeiten, erklärte Martin Radjaby-Rasset, Geschäftsführer von Jung von Matt/Donau, gegenüber dem "Standard". So seien etwa auch die Slogans "Liebe > Hass", "Mut > Angst", "Teilen > Sharen", "Spenden > Liken" oder "versuchen > aufgeben" in der Pipeline. Auch die im November anlaufende Spendenkampagne für Familien in Not in Österreich stehe unter dem Motto "Hoffnung > Verzweiflung". "Wir hoffen, dass sich das Größer als-Zeichen verselbstständigt, etwa in den sozialen Netzwerken", so Radjaby-Rasset.
Quelle: kathpress