Salzburger Erzbischof pilgerte auf dem Jakobsweg
"Ich bin dann mal weg": Dieser Titel des bekannten Jakobsweg-Reiseberichts des deutschen Entertainers Hape Kerkeling galt in den vergangenen Wochen auch für den Salzburger Erzbischof Franz Lackner. 25 Tage lang pilgerte er zu Fuß auf dem Jakobsweg von den französischen Pyrenäen bis ins spanische Heiligtum Santiago de Compostela. Und zwar "als Dank für das Leben, als Dank für die Berufung zum Bischof und als große Bitte, dass wir in Europa zur Gabe des Lebens auch Ja sagen", wie Bischofssprecherin Heidi Zikulnig jetzt mitteilte.
Der 60-jährige Lackner hatte seinen mehrwöchigen Jakobspilgerweg schon im vergangenen Sommer angekündigt. Der genaue Termin war von der Salzburger Erzdiözese aber im Vorfeld nicht öffentlich bekannt gegeben worden. Losgegangen ist der Erzbischof nun am 12. September mit einem Bekannten im Pyrenäenort Saint-Jean-Pied-de-Port. Nach rund 850 Kilometern traf er am vergangenen Wochenende in Santiago ein. Lackner zelebrierte dort eine Pilgermesse - während der ihn prompt einer Salzburger Pilgerin aus der Wolfgangsee-Region erkannte, wie die "Salzburger Nachrichten" am Mittwoch berichten.
Neben Jerusalem und Rom war Santiago de Compostela mit dem angeblichen Grab des Apostels Jakobus schon im Mittelalter der wichtigste christliche Wallfahrtsort. Neben den fast zahllosen Verästelungen und Zubringerwegen gab es (je nach Zählung) vier bis sechs Hauptrouten durch Frankreich. In den 1980er-Jahren riefen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) und der Europarat zur Wiederbelebung der Jakobswege auf. Seither hat auf dem ganzen Kontinent eine Renaissance dieser "europäischen Kulturbewegung" eingesetzt, wie die von Jahr zu Jahr steigende Zahl von Pilgern belegt. 2015 erhielten rund 262.000 Pilger die offizielle Urkunde: Dazu müssen sie mindestens die letzten 100 Kilometer bis Santiago gewandert oder geritten sein oder die letzten 200 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt haben.
Quelle: kathpress