Positives Gottvertrauen statt Mauern und Grenzen
Für einen vertrauensvollen und positiven Blick in die Zukunft und gegen die weit verbreitete pessimistische Grundstimmung in der Gesellschaft plädiert Kardinal Christoph Schönborn am Freitag in seiner Kolumne in der Zeitung "Heute". Er erinnert an seine Bischofsweihe in Wien vor 25 Jahren. Damals habe Zukunftsoptimismus im Land und ganz Europa geherrscht. Der Fall des Eisernen Vorhangs lag gerade einmal ein gutes Jahr zurück. Heute sei die Berliner Mauer hingegen längst Vergangenheit, doch viele Menschen würden sorgenvoll in die kommenden Jahre blicken. Und es bestehe die Gefahr, dass neue Mauern, Zäune und Grenzen aufgezogen würden, warnt der Kardinal.
Die Kirche sei in den vergangenen 25 Jahren durch schwere Krisen gegangen, erinnert Schönborn unter Verweis auf die Missbrauchsskandale und den Mitgliederschwund: "Geht sie in noch schwierigere Jahre? Verliert Österreich seine christlichen Wurzeln?"
In diesen 25 Jahren seiner Zeit als Bischof habe er aber auch so viel Positives erlebt, "so viel Hilfsbereitschaft für Nachbarn in Not, so viel Bereitschaft zur Versöhnung, zum Miteinander, so viel gelebten Glauben". Gott verlasse den Menschen nicht, so die feste Überzeugung des Kardinals. Das lasse ihn vertrauensvoll in die Zukunft blicken.
Quelle: kathpress