Katholische Kirche feiert am 25. September "Sonntag der Völker"
Die katholische Kirche feiert am 25. September den traditionellen "Sonntag der Völker". In mehreren Diözesanhauptstädten gibt es besonders gestaltete Gottesdienste, bei denen die Gläubigen der anderssprachigen katholischen Gemeinden in Österreich im Zentrum stehen. Motto der Feiern, die mit ihrer Gestaltung und ihren Teilnehmern ein Ausdruck der Buntheit der Weltkirche sind, ist heuer "Heimat teilen - Barmherzigkeit leben". Es schließt an die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag im Jänner 2016 an, in der Papst Franziskus zur Unterstützung von Migranten und Flüchtlingen aufgerufen hatte, wie Weihbischof Franz Scharl im Kathpress-Gespräch im Vorfeld des "Sonntags der Völker" erläutert. Scharl ist in der Bischofskonferenz zuständiger Referatsbischof für "Anderssprachige Pastoral".
Rund 500.000 Katholiken mit Migrationshintergrund leben nach Angaben der Wiener Nationaldirektion der katholischen fremdsprachigen Seelsorge in Österreich. Zehntausende davon sind erst in den vergangenen Jahren zugezogen. Die katholische Kirche bietet diesen Menschen Seelsorge in rund 30 Sprachen an. Insgesamt sind rund 80 Priester und viele weitere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter um die Seelsorge an christlichen Migranten bemüht. Etwa zwei Drittel dieser Gläubigen, von denen viele inzwischen bereits österreichische Staatsbürger sind, leben in Wien und Umgebung, ein Drittel teilt sich auf die anderen Bundesländer auf. Im Durchschnitt stammen zwei von drei Katholiken mit Migrationshintergrund aus europäischen Ländern.
In Wien, wo etwa zwei Fünftel der Katholiken eine andere Muttersprache als Deutsch haben, ist am "Sonntag der Völker" eine große Messe mit Weihbischof Scharl im Wiener Stephansdom geplant. Der Gottesdienst um 10.15 Uhr wird von den europäischen anderssprachigen Gemeinden in Wien mitgestaltet. Erstmals ist bei der Messe auch eine eigene Gruppe von Roma und Sinti dabei, für die derzeit in Wien eine eigene katholische Gemeinde im Entstehen ist. Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine Agape mit Volkstanz und Volksliedern im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais statt.
Die Messe im Stephansdom sei "ein großes Zeichen der Wertschätzung" für die anderssprachigen Gemeinden, welche die Kirche hierzulande bereicherten und ein fester Bestandteil in den Diözesen seien, betonte Weihbischof Scharl gegenüber Kathpress. Beim Gottesdienst am "Sonntag der Völker" könnten sich die verschiedenen Gemeinden in der Domkirche und damit "im Zentrum der Diözese zeigen", so Weihbischof Scharl: "Es ist ihre Kirche."
"Fest des Miteinanders" in Linz
Besonders gestaltete Gottesdienste und Feiern zum "Sonntag der Völker" gibt es u.a. auch in Linz, Innsbruck und Klagenfurt. Schon traditionell feiert etwa die Diözese Linz in und um den Linzer Mariendom ein buntes "Fest des Miteinanders". Den Festgottesdienst mit allen in der Diözese vertretenen fremdsprachigen Seelsorgern und Völkergruppen um 10 Uhr leitet heuer erstmals der neue Diözesanbischof Manfred Scheuer. Anschließend wird bei Schönwetter auf dem Domplatz, bei Schlechtwetter im Dom ein Fest der Völker mit Musik, Tänzen und kulinarischen Köstlichkeiten der verschiedenen mitwirkenden Volksgruppen gefeiert.
In Innsbruck lädt das diözesane Referat für "Muttersprachliche Seelsorge" ebenfalls für 10 Uhr zu einem Gottesdienst mit Diözesanadministrator Jakob Bürgler in den Jakobsdom ein. Zwölf muttersprachliche Gemeinden Innsbrucks werden wie in Linz und Wien die Messfeier mit Liedern, Gebeten und Tänzen aus ihrer Heimat mitgestalten. Anschließend bieten die teilnehmenden Gemeinden auf dem Domplatz Speisen an. Lieder und Tänze verschiedener Nationen umrahmen die Agape.
Den mehrsprachigen Festgottesdienst zum "Sonntag der Völker" in Klagenfurt leitet heuer Caritasdirektor Bischofsvikar Josef Marketz gemeinsam mit den in der anderssprachigen Seelsorge in der Diözese Gurk aktiven Priestern. Auf die Messe im Klagenfurter Dom (11.30 Uhr) folgt eine Agape auf dem Domplatz.
In St. Pölten fand die Feier zum "Sonntag der Völker" bereits am 18. September statt. Im Dom kamen u.a. Kroaten, Filipinos, Afrikaner, Iraner und die ungarische Gemeinde zum Gottesdienst mit dem Wiener Weihbischof Scharl zusammen.
Österreichweit getragen wird der "Sonntag der Völker" von der Nationaldirektion der katholischen fremdsprachigen Seelsorge in Österreich, die im Verbund mit mehreren diözesanen Einrichtungen auch die Seelsorge in den vielen anderssprachigen katholischen Gemeinden organisiert.
Quelle: kathpress