Landau: "Hoffe auf verbindliche Zusagen"
Die Caritas Österreich hofft, "dass Lösungsansätze für ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen erarbeitet und verbindliche Zusagen für die Aufnahme von Flüchtlingen gemacht werden": Mit diesen Worten hat Caritas-Präsident Michael Landau am Montag seine hohen Erwartungen an den Flüchtlings- und Migrationsgipfel bekräftigt, den die Vereinten Nationen am Montag (Ortszeit) in New York veranstalten. Aus Österreich nimmt Bundeskanzler Christian Kern teil.
Jüngste Erfahrungen hätten gezeigt, dass kein Land der Welt Herausforderungen durch Migrations- und Fluchtbewegungen alleine bewältigen kann, hatte Landau bereits in der vergangenen Woche in einer Aussendung betont. Der aktuelle UN-Gipfel biete die Chance, dass die gesamte Staatengemeinschaft die Menschenrechte von Menschen auf der Flucht und Migranten anerkennt.
Derzeit sind laut UN etwa 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, die meisten innerhalb ihres Heimatlandes und den Anrainerstaaten. Um das einzudämmen, müsse an die Wurzeln der Fluchtursachen herangegangen werden, erklärte Landau. "Solange Konflikte wie der Krieg in Syrien andauern, solange die Menschen vor Ort nicht ausreichend Überlebenshilfe erhalten und Lebensperspektiven finden, und solange mit Waffenhandel viel Geld verdient wird, solange werden sich Menschen auf den Weg machen - auch nach Europa und Österreich."
Neben der Beendigung gewaltsamer Konflikte gehe es auch um soziale Gerechtigkeit, wies der Caritas-Chef hin: "800 Millionen Menschen leiden nach wie vor an Hunger. Die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) müssen den Staaten als Masterplan für eine gerechtere Welt dienen." Das gelte auch für Österreich.
Bei dem UN-Flüchtlingsgipfel wird auch Bundeskanzler Kern das Wort ergreifen. Kern wird zudem am Dienstag mit anderen Staats- und Regierungschefs aus Ländern, die von der Migrations- und Flüchtlingskrise besonders betroffen sind, an einem "Leader's Summit on the Global Refugee Crisis" teilnehmen, zu dem US-Präsident Barack Obama geladen hat.
Quelle: kathpress