Bischof dankt Polizisten für Einsatz in Flüchtlingskrise
Bischof Ägidius Zsifkovics hat österreichischen Polizisten für ihren menschlichen Einsatz bei der Bewältigung der Flüchtlingsproblematik in den vergangenen Monaten gedankt. "Ich danke den vielen unter euch, die Menschlichkeit und Besonnenheit gezeigt haben, auch wenn vielleicht die erste persönliche Emotion oder der politische Stammtisch anderes von ihnen verlangt hätte", sagte er am Freitagnachmittag bei der traditionellen Polizeiwallfahrt im steirischen Wallfahrtsort Mariazell, an der auch Innenminister Wolfgang Sobotka teilnahm.
Viele Beamte hätten in der Krisenzeit ihre menschliche Kompetenz bewiesen, sagte Zsifkovics in seiner Predigt beim Festgottesdienst in der Basilika Mariazell. Dies habe er etwa bei einem Besuch am Grenzübergang Nickelsdorf mit eigene Augen beobachten können. "Sie haben Spannungen ausgeglichen und menschliche Brücken geschlagen - selbst dort, wo die Gräben tief sind", wandte sich der Eisenstädter Bischof an die anwesenden Polizeibeamten.
An der schon traditionellen Fußwallfahrt von Polizisten und Polizeiseelsorgern nach Mariazell, die alljährlich von einer anderen Landespolizeidirektion organisiert wird, waren heuer Delegationen aus dem Burgenland, Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich beteiligt. Bischof Zsifkovics würdigte ihre Pilgerfahrt als "starkes Zeichen christlicher, kultureller und patriotischer Einheit". Patriotismus verstehe er dabei nicht als Nationalismus, sondern als Liebe zur Heimat, betonte der Eisenstädter Bischof und fügte hinzu: "Unsere Heimat ist nicht nur lebenswert, wenn Sicherheit und Ordnung in ihr herrschen, sondern nur dann, wenn auch Menschlichkeit, Güte und Barmherzigkeit in ihr genügend Platz haben."
In diesem Sinne bitte er auch um Fürsprache für die politische Führung in Österreich, so Zsifkovics, die "in Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen die Balance zwischen echter sachlicher Notwendigkeit und humanistischer Größe nicht verlieren dürfe".
Quelle: kathpress