Trauer um österreichische Indianer-Missionarin
Die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" trauert um die österreichische Missionarin Maria Wachtler. Die Don Bosco Schwester lebte 51 Jahre in Venezuela, wo sich sich besonders für das Volk der Yanomami-Indianer einsetzte. Am vergangenen Montag ist sie im Alter von 81 Jahren in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, gestorben. Auf Wunsch der Verstorbenen soll ihre Urne nach der Einäscherung und Begräbnismesse an die Yanomami übergeben werden, die für sie einen Totenritus wie für eine Stammesangehörige durchführen wollen.
Gemeinsam mit anderen Don Bosco Schwestern baute Sr. Wachtler am Oberen Orinoco unter anderem ein funktionierendes Unterrichtssystem auf, sorgte für eine medizinische Grundversorgung und verfasste das erste Grammatikbuch der Yanomami-Sprache. Unermüdlich trieb sie Geld für Boote, Außenbordmotoren, Schulen und Krankenstationen auf.
"Sie war eine bemerkenswerte Ordensfrau, die in aller Bescheidenheit enorm viel geleistet hat", so Reinhard Heiserer, Vorstandsvorsitzender von "Jugend Eine Welt". Der Staat Venezuela würdigte ihre Arbeit mit einer Briefmarke. In Österreich wurde sie unter anderem mit dem Romero-Preis der Katholischen Männerbewegung ausgezeichnet.
Maria Wachtler wurde 1935 in Zanegg in Westungarn geboren und wuchs in Neusiedl am See auf. 1953 trat sie den Don Bosco Schwestern bei. Von 1956 bis 1964 wirkte sie als Kindergärtnerin in Innsbruck. 1965 wurde sie als Missionarin zum Volk der am Oberen Orinoco lebenden Yanomami in Venezuela entsandt.
Quelle: kathpress