Caritas-Direktor Beiglböck will "Helfer und Mahner" sein
Arbeit, leistbares Wohnen, eine gelingende Integration und Pflege - diese vier Bereiche hat der neue Direktor der Caritas Steiermark, Herbert Beiglböck, als Schwerpunkte für sein künftiges Wirken genannt. Die Caritas sei das Feld der Kirche, auf dem sie gesellschaftliche Aufgaben wahrnehme, sagte er am Mittwoch bei einer Feier zum offiziellen Amtsantritt, an der auch der ebenfalls seit 1. September amtierende Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation, Hermann Glettler, sowie der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl teilnahmen. Neben der unmittelbaren Hilfe sei es "Aufgabe der Caritas, immer dann als Mahner aufzutreten, wenn wir Fehlentwicklungen sehen", so Beiglböck in einer Aussendung der steirischen Caritas.
Der studierte Theologe und vormalige Wirtschaftsdirektor der Diözese Graz-Seckau, der davor auch schon Generalsekretär der Katholischen Aktion und stellvertretender Grazer Pastoralamtsleiter war, sagte, manchmal gebe es selbst für jemanden noch Überraschungen, der schon lange und in unterschiedlichen Aufgaben im kirchlichen Dienst ist: "Dazu gehört die Intensität der Rückmeldungen nach meiner Ernennung zum Caritasdirektor. In vielen Kontakten war spürbar, welche große Erwartungen mit der Caritas verbunden sind, welches Grundvertrauen es zur Caritas gibt", und vielen in der Gesellschaft sei es offenbar wichtig, dass soziale Fragen nicht zu kurz kommen. Nicht wenige hätten auch die Bereitschaft signalisiert, mitzudenken und mitzuarbeiten.
Seinem Vorgänger Franz Küberl dankte Beiglböck für die harmonische Übergabe: "Ich weiß, dass es eine gute Basis gibt, auf der wir weiterbauen können". Bischof Krautwaschl sagte: "Die Caritas soll weiter eine große Rolle dabei spielen, den Armen und Bedürftigen von heute eine gute Existenz und eine Zukunft zu sichern". Mit dem Theologen und Wirtschaftsexperten Beiglböck und dem erfahrenen Priester Glettler habe er zwei profilierte Persönlichkeiten mit der Aufgabe betraut, die Caritas in eine gute Zukunft zu führen. Glettler erbat den Segen für die Arbeit der Caritas und wünschte ihr "Menschlichkeit und Berührbarkeit, um den entscheidenden Ball für die Zukunft zu spielen."
Vorschusslorbeeren seitens der Politik
Für das neue zusammengestellte Kuratorium kündigte die Vorsitzende und ehemalige steirische Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder an, das Gremium werde die Caritas als "kritisches Gewissen" begleiten. Soziallandesrätin Doris Kampus äußerte Optimismus im Hinblick auf die weitere gute Zusammenarbeit von Sozialpolitik und Caritas: Beide seien dazu da, "Menschen in ihrer schwachen Stunde aufzufangen". Gesundheits-Landesrat Christopher Drexler sieht in der Caritas - wie er sagte - eine "starke Verbündete" für innovative Ansätze in der Pflege. Der Grazer Sozialstadtrat Michael Ehmann nannte als gemeinsames Ziel, "das soziale Netz so gespannt zu halten, dass wir niemanden zurücklassen müssen". Stadtrat Kurt Hohensinner betonte als Vertreter von Bürgermeister Nagl, die Caritas biete großartige Projekte etwa beim Thema Integration - eine der wichtigsten Fragestellungen der nächsten Jahre.
Die neue Caritas-Leitung will sich bestmöglich ergänzen: Herbert Beiglböck ist mit der wirtschaftlichen wie organisatorischen Führung der Caritas betraut. Er leitet die Organisation in inhaltlicher Abstimmung mit Bischofsvikar Glettler, der in der Diözese nun für die gesamten sozialen und diakonalen Dienste sowie für Evangelisation zuständig ist.
Der Präsident der Caritas Österreich, Michael Landau, hieß Beiglböck in dessen neuer Aufgabe "herzlich willkommen" - wie auch den jetzt in St. Pölten angetretenen Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger. "Wir bleiben als Caritas im In- und im Ausland gefordert, an den Rändern der Gesellschaft, dort wo das Leben brüchig wird", betonte er in einer Aussendung am Mittwoch. "Es geht immer um Menschen in Not, nie nur um Zahlen."
Quelle: kathpress