Caritas Innsbruck übernimmt Kapuzinerkloster in Imst
Am 1. September ist das Kapuzinerkloster in Imst (Tirol) Geschichte: Mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag, 28. August, in der Imster Kapuzinerkirche (Beginn 10 Uhr) verabschiedet sich der Orden nach über 330 Jahren aus Imst. Nach dem Auszug der letzten beiden Kapuzinerpatres wird das Gebäude von der Caritas Tirol übernommen. Künftig soll darin eine Sozial- und Demenzberatung, die Familienhilfe, Schulungsräume für sozial Engagierte aus den Pfarren sowie ein Treffpunkt für pflegende Angehörige untergebracht werden.
Die Caritas werde damit gewissermaßen das Wirken des Ordens in Imst fortführen, hatte der Provinzial der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, Lech Siebert, im Juli betont: "Soziale Anliegen entsprechen dem franziskanischen Geist unserer Gemeinschaft". Caritasdirektor Georg Schärmer versicherte ebenfalls, dass das Gebäude weiterhin von "franziskanischem Geist" beseelt bleibe und auch künftig ein fruchtbares und anziehendes Biotop in der Region darstellen werde.
Widerstand aus der Bevölkerung gegen eine Schließung des Klosters blieb zuletzt erfolglos. So hatte eine Initiative um den Imster Stadtrat Friedl Fillafer rund 2.700 Unterschriften gegen das Ende des Klosters gesammelt.
Die bis zuletzt in dem Gebäude verbliebenen Kapuzinerpatres Markus Präg und Josef-Rupert Huber werden übersiedeln bzw. andere Aufgaben übernehmen: So wird P. Präg in ein Kapuzinerkloster in Feldkirch übersiedeln; P. Huber wird in Imst bleiben und die Kapuzinerkirche weiterhin betreuen, wie es in einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Freitag-Ausgabe) heißt.
Der Grundstein für das Kapuzinerkloster wurde im Jahr 1679 gelegt. Bereits einige Jahre zuvor lebten Kapuziner im Hospiz bei der Kirche des Hl. Johannes in Imst. Bedeutung hatte das Kloster zuletzt durch die von 1928-1980 (mit einer Unterbrechung in der NS-Zeit) dort angesiedelte Noviziatsausbildung der Kapuziner.
Gleichzeitig mit Imst nehmen die Kapuziner im Zuge personeller und struktureller Schwerpunktsetzungen auch von Hartberg (Steiermark) Abschied. Ein weiterer Abschied von Schlanders (Südtirol) wurde für September 2017 angekündigt.
Quelle: kathpress