Abschied von verstorbenem Regens Rauch
Rund 1.000 Menschen, unter ihnen zahlreiche Bischöfe und Priester, haben am Dienstag in Graz von Regens Franz Josef Rauch Abschied genommen. Der langjährige Leiter der Priesterseminare der Diözesen Graz-Seckau und Gurk-Klagenfurt war am vergangenen Donnerstag nach schwerer Krankheit im 54. Lebensjahr verstorben.
Rauch war eine der prägendsten Priesterpersönlichkeiten der Steiermark. Der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl hob beim Requiem im Grazer Dom das große Gottvertrauen des Verstorbenen und dessen vielseitiges priesterliches Wirken hervor. "Sein Vertrauen in die Führung und damit die bergende Liebe Gottes bis hinein in die Ewigkeit prägten sein Leben und sein Priester-Sein - durch alle Freuden und Fragen hindurch", sagte Krautwaschl in der sehr persönlich gehaltenen Predigt bei dem Trauergottesdienst. Das Leben aus der Gewissheit der Liebe Gottes sei eines der "Markenzeichen" des Verstorbenen gewesen, und aus dieser Glaubensgewissheit sei große Dankbarkeit erwachsen. "Er, der Lebendige ist durch Dich unter uns angreifbar gewesen; Er, der Liebende, hat durch Dein Mensch-, Christ- und Dein Priestersein diese Welt bereichert", sagte der Bischof.
Krautwaschl feierte das Requiem gemeinsam mit den emeritierten Grazer Bischöfen Johann Weber und Egon Kapellari, sowie weiteren Bischöfen, Priestern, Freunden, Wegbegleitern und den Familienangehörigen. Unter anderen waren auch Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, der Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz und der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried sowie die frühere steirische Landeschefin Waltraud Klasnic zu dem Trauergottesdienst nach Graz gekommen. "Sich immer mehr Einlassen auf Gott und die uns anvertrauten Menschen - das hat Franz Josef Rauch vorgelebt", sagte Klasnic - sie ist ehemalige Vorsitzende des Vereins Freunde des Priesterseminars Graz - in ihren Dankesworten an den Verstorbenen.
Regens Rauch wurde im Anschluss an das Requiem in der Domherrengruft des Grazer Stadtfriedhofs St. Peter beigesetzt. Die Einsegnung nahm Erzbischof Franz Lackner vor.
Franz Josef Rauch stammte aus Perbersdorf bei St. Peter am Ottersbach in der Südoststeiermark, wo er am 5. September 1962 geboren wurde. 1988 weihte ihn Bischof Weber im Grazer Dom zum Priester. Nach einem Kaplansjahr in der Pfarre Gleisdorf wurde er Subregens und Präfekt im Bischöflichen Seminar, das er ab 1993 als Regens leitete. 1997 berief ihn Bischof Weber zum Regens des Priesterseminars. 2005 übertrug ihm Bischof Schwarz zusätzlich die Leitung des Priesterseminars der Diözese Gurk-Klagenfurt.
Bischof Kapellari berief Regens Rauch 2007 in das Domkapitel der Diözese Graz-Seckau. Von 2012 bis 2015 leitete er den Arbeitskreis zur Diözesanpartnerschaft mit der koreanischen Diözese Masan. Lange Jahre war Rauch Vorsitzender der Österreichischen Regentenkonferenz und leitete die Bischof-Johann-Weber-Stiftung.
Quelle: kathpress