Kärntner Caritas kämpft mit Brunnenprojekten gegen Dürre
Abhilfe für die anhaltenden Dürre in Uganda und die damit verbundenen Ernteausfälle will die Kärntner Caritas mit ihrer Augustsammlung schaffen. "Das fehlende Wasser entscheidet maßgeblich über Hunger und die Entwicklung in eine neue Zukunft hinein", berichtet der Kärntner Caritas-Direktor Josef Marketz, der soeben von einer Uganda-Projektreise zurückgekehrt ist, in der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" (aktuelle Ausgabe). Die Unterstützung von Brunnenbauten soll den Landwirten vor Ort ermöglichen, vermehrt Ochsen einzusetzen, zumal diese auf Wasser angewiesen sind.
Der Hunger und die Armut in Uganda seien in Westeuropa kaum vorstellbar, betonte Marketz. Und das, obwohl sich die Situation im Land dank der bisherigen Hilfe bereits deutlich gebessert habe: Die Rate der akut an Hunger Leidenden sei von 18,9 auf 10,5 Prozent gesunken, die der an Hunger sterbenden Kinder um die Hälfte. Enorme soziale Herausforderungen bestünden jedoch weiterhin, Marketz nannte hier die Kriminalität, die häusliche Gewalt, die Aidsrate, die in manchen Regionen bei zehn Prozent liege, sowie die fehlenden öffentlichen Sozialleistungen. "Viele Menschen leben am absoluten Existenzminimum", so der Caritas-Direktor.
Neben den Brunnen- und Infrastrukturmaßnahmen unterstützt die Kärntner Caritas in Uganda auch Gartenprojekte, bei denen Frauen Ackerbau, Gemüseanbau und Saatgutvermehrung vermittelt wird. Viele Pfarren vor Ort stellten Frauen ein Stück bebaubares Land zur Verfügung, damit diese so die Ernährung ihrer Familien sicherstellen könnten. Auch Nähkurse sowie Ausbildungen zu Friseurinnen oder zur Schmuckherstellung sollen den Frauen dabei helfen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Ein weiteres Caritas-Projekt ist die Unterstützung einer dreiklassigen Volksschule der Comboni-Missionare für 250 Kinder, die hier auch zwei nährhafte Mahlzeiten pro Tag erhalten.
Die Pfarren hätten eine zentrale Funktion für die Menschen vor Ort, indem sie soziale und spirituelle Bedürfnisse stillten, berichtete Marketz von seinen Erlebnissen. Grundausstattung jeder besuchten Pfarrgemeinde seien eine "diakonisch ausgerichtete" Jugendgruppe, ein um die Liturgie und die Verkündigung besorgtes Pastoralteam sowie eine Frauengruppe. In letzterer finde Austausch und Beratung zu Themen wie Gewalt in der Familie oder Aids statt, zudem werde den Frauen meist auch Möglichkeiten zu Arbeitskursen und zur Beschäftigung geboten.
Uganda gehört zu den derzeit am wenigsten entwickelten Ländern weltweit, mit Platz 163 von 187 Ländern im "Human Development Index 2015". Rund 80 Prozent der 35 Millionen Einwohner leben zumeist von der Subsistenzwirtschaft. Trotz eines stetig steigenden Pro-Kopf-Einkommens leben mehr als 20 Prozent der Menschen unter der nationalen Armutsgrenze. Hauptursache für die ständige Nahrungsmittelknappheit in einigen Regionen ist der Klimawandel und die damit einhergehenden Dürreperioden. Die Caritas Kärnten unterstützt Partnerprojekte in Uganda seit 2001. (Caritas Kärnten Spendenkonto für Uganda IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587; Blog von Caritas-Direktor Marketz: http://caritaskaernten.jimdo.com/afrikareise-2016/)
Quelle: kathpress