"Kreislauf von Hunger, Krieg und Flucht durchbrechen"
"Hunger, Krieg und Flucht hängen zusammen - und es kommt darauf an, diesen Kreislauf der Not zu durchbrechen". Das sagte Caritas-Direktor Franz Küberl beim Pressegespräch zur traditionellen Hungerkampagne der Caritas am Freitag in der Caritas-Zentrale Paulinum in Graz. Der Zusammenhang zeige sich derzeit besonders dramatisch im Südsudan, wo nach kurzer Stabilisierungsphase erneute Kämpfe Menschen zur Flucht drängen und eine große Hungersnot droht. Die Caritas unterstützt mit ihrer traditionellen Kampagne im Sommer zahlreiche Projekte für eine Zukunft ohne Hunger. Dabei sei jeder einzelne aufgefordert, mitzuhelfen - mit Spenden und mit dem eigenen Verhalten, betonte Küberl: "Jeder kann etwas tun. Das beginnt dabei, mit dem eigenen Überfluss sorgsam umzugehen".
Die Wirkung der vielfachen Hilfe sei erkennbar: "Es freut mich, dass ich am Ende meiner Amtszeit ein Lob aussprechen kann", hielt Küberl in seiner letzten Pressekonferenz in seiner Funktion als Caritas-Direktor fest und verwies auf die von der Regierung beschlossene Erhöhung der Mittel für langfristige Entwicklungszusammenarbeit. Küberl betonte auch: "Es wurde schon viel erreicht. Heute leiden 160 Millionen Menschen weniger an Hunger als noch vor zehn Jahren".
Dennoch gebe es nach wie vor entsetzlichen Hunger auf der Welt. Über verantwortungsvolles Verhalten der einzelnen Menschen hinaus gehe es um eine "Globalisierung des Verantwortungsbewusstseins", forderte der Caritas-Direktor. "Eine Verpflichtung zur Ethik an Unternehmen, die im Süden tätig sind, das wäre ein Welthandels-Übereinkommen, das helfen würde", sagte er. "Wir werden nicht daran vorbeikommen, das Nebeneinander von entsetzlicher Armut und unvorstellbarem Reichtum aufzuheben", resümmierte Küberl.
Die Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Steiermark, Brigitte Kroutil-Krenn, hielt fest: "Die Projekte laufen auch trotz der schwierigen politischen Situation und der bewaffneten Auseinandersetzungen im Land weiter". Die Caritas sei in den von Hunger betroffenen Ländern sowohl mit akuter Nothilfe als auch mit langfristigen Projekten tätig, die dazu beitragen sollen, dass die Menschen vor Ort eine Perspektive entwickeln und ihre Existenz selbst sichern können. Für diese Projekte wird speziell im August gesammelt. Die Katholische Männerbewegung unterstützt die Kampagne.
Weitere Projekte der Caritas Steiermark sind ein Klein-Landwirtschaftstraining im Südsudan sowie die Aktion "Teller füllen, Leben retten". Dabei ruft die Caritas zu Spenden für Kinder auf, die von Unterernährung bedroht sind und in Ernährungszentren nahrhaftes Essen erhalten. Auch der "Schal gegen Hunger", der in limitierter Auflage erhältlich ist, wird im Südsudan gefertigt. In Burundi hilft die Caritas Steiermark mit Waisenhäusern und nachhaltigen Landwirtschaftsprojekten.
(Online-Spenden: http://zukunftohnehunger.caritas-steiermark.at/)
Quelle: kathpress