Papst fährt mit Straßenbahn zum Weltjugendtag
Mit einem ungewöhnlichen Verkehrsmittel ist Papst Franziskus zur offiziellen Willkommensfeier auf dem Weltjugendtag in Krakau gereist: Das Kirchenoberhaupt nutzte am Donnerstag die Straßenbahn, um zum Blonia-Park zu gelangen, wo ihn Hunderttausende Teilnehmer des katholischen Jugendtreffens erwarteten. Allerdings handelte es sich um eine Sonderfahrt.
Auf dem rund 800 Meter langen Weg eskortierten mehrere Wagen mit Sicherheitskräften die Tram in den Vatikanfarben Gelb-Weiß. Absperrungen hielten die Schaulustigen von der Strecke fern. Franziskus saß anfangs mit dem Rücken zur Fahrtrichtung, erhob sich aber bald, um den Zaungästen besser zuwinken zu können. In den Waggons reisten neben dem engsten Stab des Papstes auch zahlreiche Jugendliche mit Behinderungen, die ebenfalls an der Feier teilnahmen.
Die Endhaltestelle Jordan-Park hatte nur vermeintliche einen biblischen Bezug: Der Name erinnert an den Arzt und Philanthrop Henryk Jordan (1842-1907), der 1889 in Krakau den ersten Kinderspielplatz Europas errichten ließ.
Am Vorabend hatte Franziskus eigens an Maciej Ciesla erinnert, der ursprünglich ebenfalls in der Straßenbahn mitfahren sollte. Der junge Grafik-Designer, der für den Weltjugendtag gearbeitet hatte, war Anfang Juli im Alter von erst 27 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Bei einem abendlichen Gruß vom Balkon des erzbischöflichen Palais rief der Papst die jungen Leute zu einem stillen Gebet und anschließend zu einem Applaus für "unseren Gefährten" auf.
Quelle: kathpress