Franziskus im Wallfahrtsort Tschenstochau
Papst Franziskus hat am zweiten Tag seiner Polenreise den Marienwallfahrtsort Tschenstochau (Czestochowa) besucht. Dort feierte er mit Teilnehmern des Weltjugendtags und anderen Gläubigen eine Messe unter freiem Himmel. An dem Gottesdienst nahm auch Polens Staatspräsident Andrzej Duda mit seiner Ehefrau teil. Franziskus benutzte bei der Feier den Kreuzstab seines aus Polen stammenden Vorvorgängers Johannes Paul II. (1978-2005).
Die Rundfahrt des Papstes unter den Zehntausenden Teilnehmern war von einem ungewöhnlich starken Aufgebot an Sicherheitskräften begleitet. Franziskus selbst benutzte wie üblich einen offenen Wagen, der lediglich mit einem Glasdach als Regenschutz ausgestattet war.
Vor der Messe betrat Franziskus im Beisein von rund 300 Ordenspriestern die Wallfahrtskapelle, um vor dem als wundertätig verehrten Marienbild, der "Schwarzen Madonna", zu beten. Er wirkte abgelenkt, als zu Fanfarenklängen die aus Silber und Gold gearbeitete Schutzverkleidung des Schreins emporgehoben wurde. Danach verweilte der Papst in sich gekehrt vor der Ikone. Zum Abschluss schenkte er dem Gnadenbild eine Goldene Rose, eine besondere päpstliche Auszeichnung für Marienheiligtümer. Diese Geste hatte in Tschenstochau zuletzt Johannes Paul II. 1979 vollzogen.
Anders als im Programm vorgesehen legte Franziskus die etwa 140 Kilometer lange Strecke von Krakau zu dem nordwestlich gelegenen Pilgerort im Auto statt im Hubschrauber zurück. Die Organisatoren gaben schlechte Witterungsverhältnisse als Grund an. Ebenfalls in einer kurzfristigen Programmänderung besuchte Franziskus am Morgen in Krakau den schwerkranken Kardinal Franciszek Macharski (89). Dieser wurde nach der Papstwahl Johannes Pauls II. dessen Nachfolger als Erzbischof von Krakau und amtierte bis 2005.
Das im Verwaltungsbezirk Schlesien gelegene Tschenstochau ist der meistbesuchte von rund 500 Pilgerorten Polens. Dort wird auf dem Hügel Jasna Gora die "Schwarze Madonna" verehrt, eine Ikone byzantinischen Ursprungs. Mit seiner wechselhaften Geschichte gilt das Bild als Symbol für das immer wieder eroberte und bedrohte Polen. Das Kloster, das die Madonna aufbewahrt, wird jährlich von rund drei Millionen Pilgern aus aller Welt besucht.
Quelle: kathpress