Vatikan entsetzt über Geiselnahme in französischer Kirche
Der Vatikan hat mit Entsetzen auf die Geiselnahme und die Tötung eines katholischen Priesters in einer nordfranzösischen Kirche reagiert. Es handele sich um "absurde Gewalt", die besonders betroffen mache, weil sie sich in an "einem heiligen Ort" ereignet habe, "an dem die Liebe Gottes verkündet wird", heißt es in einer ersten Stellungnahme von Der Vatikan hat mit Entsetzen auf die Geiselnahme und die Tötung eines katholischen Priesters in einer nordfranzösischen Kirche reagiert. Es handele sich um "absurde Gewalt", die besonders betroffen mache, weil sie sich in an "einem heiligen Ort" ereignet habe, "an dem die Liebe Gottes verkündet wird", heißt es in einer ersten Stellungnahme von Sprecher Federico Lombardi. Papst Franziskus sei über die "barbarische Tötung" des Geistlichen sowie die Geiselnahme der Gläubigen informiert worden.
Der Papst "verurteile aufs Schärfste jede Form des Hasses", so Lombardi. Zugleich teile Franziskus den Schmerz und den Schrecken und bete für die Opfer. Die Erklärung endet mit den Worten: "Wir sind der Kirche in Frankreich, der Erzdiözese Rouen, der betroffenen Gemeinde und dem französischen Volk nahe".
Bei der Geiselnahme am Dienstag in einer Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray waren die beiden Täter offenbar mit äußerster Brutalität vorgegangen. Einem Priester sei die Kehle durchschnitten worden, berichteten mehrere französische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Eine weitere Geisel ringe noch um ihr Leben. Die beiden Täter wurden laut Medienberichten von Sicherheitskräften getötet.
Insgesamt seien fünf Gläubige bei dem gerade stattfindenden Gottesdienst gewesen, als die mit Messern bewaffneten Täter die Kirche gestürmt hätten, berichtete France TV Info. Eine Frau, die entkommen konnte und die Polizei benachrichtigte, berichtete, dass die Täter dabei islamistische Parolen gerufen hätten. Laut "Le Figaro" dauerte die Geiselnahme rund 40 Minuten.
Hollande beruft Treffen der Religionen ein
Auch zahlreiche weitere Geistliche und Politiker in Frankreich und weltweit zeigten sich entsetzt über die brutale Geiselnahme. Frankreichs Präsident Francois Hollande sprach am Dienstag von Verbindungen der Täter zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), ohne Details zu nennen. Bei einer Ansprache in Saint-Etienne-du-Rouvray am Mittag sicherte er allen Katholiken in Frankreich seine Rückendeckung zu. Zudem kündigte er an, am Mittwoch Vertreter aller Glaubensrichtungen treffen zu wollen.
Das Attentat habe alle Franzosen getroffen. Mehr denn je müsse die Nation nun zusammenstehen, so Hollande. Frankreich stehe dem Terror des "Islamischen Staates" gegenüber, der dem Land den Krieg erklärt habe. "Wir müssen diesen Krieg führen", so Hollande. Nicht nur die französische Nation sei vom Terrorismus getroffen, sondern auch Deutschland. Die Bedrohung sei und bleibe äußerst hoch.
Ministerpräsident Manuel Valls verurteilte über den Kurznachrichtendienst Twitter den "barbarischen Angriff". "Ganz Frankreich und alle Katholiken sind getroffen. Wir werden uns dagegen vereinen."
Der Erzbischof der zuständigen Diözese Rouen, Dominique Lebrun, sprach von einem weiteren Blutbad, das tief betroffen mache. "Ich weine zu Gott - mit allen Menschen guten Willens", hieß es in einer am Dienstag in Krakau veröffentlichten Stellungnahme Lebruns. Er erinnerte zugleich daran, dass es für die katholische Kirche keine anderen Waffen als das Gebet und die Brüderlichkeit gebe. Lebrun, der sich zum Tatzeitpunkt auf dem Weltjugendtag in Krakau befand, kündigte an, noch bis zum Abend nach Frankreich zurückzukehren.
Der Bischof von Pontoise, Stanislas Lalanne, sagte France TV Info, die Kirche sei ein Ort des Friedens und der Brüderlichkeit. "Es ist nicht möglich, nicht akzeptabel im Namen Gottes zu töten", so Lalanne.
Quelle: kathpress