Familienverband mahnt Kern: Wahlfreiheit nicht lächerlich machen
Mit Kritik hat Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes (KFÖ), auf die Aussagen von Bundeskanzler Kern zur elterlichen Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung reagiert. Aus einem jüngst veröffentlichten Video geht hervor, dass der Regierungschef den Koalitionspartner für die Verteidigung der Wahlfreiheit durch Innenminister Wolfgang Sobotka mit Spott bedachte und der ÖVP ein veraltetes Weltbild vorwarf. Trendl demgegenüber: "Es ist nicht von vorgestern, wenn man es begrüßt, dass Familien die Wahl zwischen verschiedenen Optionen haben und die für sie beste Entscheidung treffen können."
Trendl appellierte an den Bundeskanzler, seine Einstellung zu diesem Thema zu überdenken und "ideologische Scheuklappen abzulegen". Hier geht es nämlich darum, "den Menschen zuzuhören, was sie wollen, anstatt ihnen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu gestalten haben", betonte der Präsident der größten parteiunabhängigen Familienorganisation Österreichs. Sein Appell an Kern: "Zeigen Sie auch in dieser Frage Toleranz, es gibt verschiedene Lebensentwürfe und Wege, wie Familien glücklich zusammenleben. Keine davon darf schlecht geredet werden!"
Familien sollten sich frei entscheiden können, ob sie Ihre Kinder in einer Ganztagsschule oder einem Hort betreuen lassen wollen, oder ob sie die Kinder selbst zu Hause betreuen, unterstrich Trendl. Dafür einzustehen sei kein Merkmal von Rückwärtsgewandtheit, "sondern nach wie vor wichtig" und entspreche einem "ganz normalen Wunsch sehr vieler Eltern".
Zugleich begrüßte es der KFÖ, dass in Ganztagsschulen investiert wird, "und wir freuen uns, dass den Familien künftig mehr Plätze zur Verfügung stehen sollen", versicherte Trendl.
Quelle: kathpress