Caritas fordert rasche Ausweitung der Pflegefreistellung
Die Caritas fordert eine rasche Ausweitung der Pflegefreistellung: Künftig sollen nicht nur Eltern ihre nicht im gemeinsamen Haushalt lebenden Kinder im Rahmen eines "Pflegeurlaubs" pflegen dürfen, sondern auch Kinder ihre kranken Eltern. Es sei "hoch an der Zeit, hier den nächsten Schritt zu gehen und sicherzustellen, dass Kinder sich auch um ihre allein lebenden Eltern kümmern können, ohne in eine existenzielle Notsituation zu geraten", betonte Caritas-Präsident Michael Landau am Montag in einer Aussendung.
Das geltende Recht müsse, so Landau, an die Realität angepasst werden, denn nur noch selten lebten mehrere Generationen in derselben Wohnung oder im selben Haus. Rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Angehörigen betreut oder zumindest mitgepflegt, ein großer Teil davon sind die erwachsenen Kinder.
Einmal mehr fordert die Organisation auch österreichweit gleiche Qualitäts-, Versorgungs- und Finanzierungsstandards in der Pflege. Landau verweist in diesem Zusammenhang auf ein weiteres Problem für pflegende Angehörige. Es sei nämlich für erwachsene Kinder oft fast unmöglich, pflegebedürftig gewordene Eltern, die in einem anderen Bundesland leben, zu sich zu holen, weil die Bürokratie bei der Übernahme der Kosten für die Pflege zwischen den Bundesländern nach der Übersiedlung extrem komplex wird.
Es sei Zeit, die Pflege in Österreich so zu regeln, dass die Förderung und Qualität der Pflege und Betreuungsleistungen nicht davon abhängen, in welchem Bundesland man lebt, fordert Landau. Es ist für Bürger nicht nachvollziehbar, warum sie bei gleicher Steuer- und Abgabenlast unterschiedliche Unterstützungen in der Pflege bekommen.
Quelle: kathpress