Diözese St. Pölten zeigt mit Plakaten und Inseraten: Gesellschaft braucht "Herz"
Zum laufenden "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" hat die Diözese St. Pölten jetzt offiziell ihre schon traditionelle Sommerkampagne gestartet, die das Thema "Schau aufs Herz" ganz wörtlich nimmt: Im Fokus der Plakat- und Printkampagne stehen, freigestellt vor weißem Hintergrund, Menschen mit Herz - quer durch alle Schichten, quer durch viele Herkunftsländer. Erläutert werden die Sujets durch Originalzitate von Papst Franziskus, die den Betrachter auffordern, die Oberflächlichkeit hinter sich zu lassen und tiefer zu blicken - nach dem Aufruf des Papstes: "Wir sind gerufen, auf das Herz zu sehen."
Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng präsentierte die Plakate am Donnerstag im Universitätsklinikum St. Pölten, das über eine eigene Herzstation verfügt, gemeinsam mit dem Altabt Berthold Heigl vom Stift Seitenstetten und den Sponsoren der Kampagne. "Ohne Herz fehlt das Wichtigste", betonte Küng, "das gilt im eigenen Leben, im Leben der Gemeinschaft, in Kirche, Staat und Gesellschaft." Die vier Plakatsujets zeigten Lebenssituationen, die "Angelpunkte einer gesellschaftlichen Herzenskultur" seien: ein Ehepaar, einen Obdachlosen, eine schwangere Mutter und eine Flüchtlingsfamilie. "Herz-Haben steht hier für konkretes Tun, für Einander-Annehmen, für Entscheidung zur Liebe und zur Hilfe", erläuterte der Bischof.
So sei die Familie als Herzstück der Gesellschaft eine echte "Lebensversicherung". Die Mutter wiederum sei die "Überbringerin des Lebens" und "Säule der Gesellschaft", wie Küng unterstrich. Mütterlichkeit dürfe weder an den Rand gedrängt noch missbraucht werden.
Er denke beim Thema auch an die Gründerväter des gemeinsamen Europas, so Küng weiter: "Europa braucht Herz, braucht eine Seele." Die Aufforderung des heiligen Papstes Johannes Pauls II. zur Neu-Evangelisierung Europas sei heute notwendiger denn je.
Heigl: "Ohne Herz kein Leben möglich"
Dass "ohne Herz kein Leben möglich" ist, habe Altabt Berthold Heigl "ganz existenziell erfahren, als bei mir eine Herztransplantation notwendig wurde". Biblisch meine das Herz jedoch den ganzen Menschen, daher gebe es nicht nur körperlich, sondern auch geistig-seelisch ohne Herz kein Leben. "Die Barmherzigkeit, das offene Herz für den Nächsten, ist Leben im eigentlichen, im tieferen Sinn", so der Abt.
Die Testimonials, gewählt für die Kampagne "aus dem realen Leben", verdeutlichten, "dass unter jeder Oberfläche ein menschliches Herz schlägt, das Gott sieht", erklärte Barbara Assmann von der Marketingagentur Cayenne ihren Grundgedanken. "Dabei wird der Blick auf ihre freigelegten und strahlenden Herzen gelenkt, die sie mit schützenden Handgesten präsentieren - sie legen buchstäblich ihre Herzen offen und fordern den Betrachter dadurch auf, auf das Herz zu sehen!".
Kampagne für Diözese kostenfrei
Der besondere Hinweis der diesjährigen Kampagne der Diözese St. Pölten, auf das Herz zu schauen, und "die damit verbundene soziale Verantwortung für die hier lebenden Menschen" seien auch Kernwerte der "HYPO NOE", wie Vorstandssprecher Günther Ritzberger betonte. Die Unternehmensgruppe stelle sich als Sponsor der Kampagne "auch heuer aus Überzeugung in den Dienst der guten Sache", um der Kirche Gehör für grundlegende Anliegen zu verhelfen.
Von der Diözese St. Pölten würden in der jährlichen Plakatkampagne "immer wichtiger werdende Anliegen mit sehr zeitgemäßen Mitteln umgesetzt", lobte Robert Beck, Sales-Direktor der "EPAMEDIA GmbH", die die Plakatflächen zur Verfügung stellt.
Durch die Leistungen der Sponsoren könne die gesamte Plakat- und Printkampagne für die Diözese St. Pölten kostenfrei durchgeführt werden, wie der Bischöfliche Sekretär und Kampagnenleiter Fritz Brunthaler erklärte. Dies entspreche einem kommerziellen Gegenwert von mehr als 150.000 Euro.
Die Botschaften werden auf 112 Großplakaten im gesamten Diözesangebiet gezeigt, zusätzlich auf 22 City-Lights in St. Pölten, in Anzeigen in den "Niederösterreichischen Nachrichten", im Internet und in sozialen Netzwerken. Die Kampagne startete auf den Großplakatflächen bereits Mitte Juli und dauert nun an bis Ende Juli, mit einigem Nachhang sogar bis Mitte August. Die Inserate werden in einem Zeitraum von insgesamt sechs Wochen geschaltet.
(Info: http://schauaufsherz.dsp.at)
Quelle: kathpress