Schönborn feiert Sendungsgottesdienst im Dom
4.000 Jugendliche aus dem In- und Ausland haben am Dienstagabend mit Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom einen Sendungsgottesdienst für die österreichischen Pilger zum Weltjugendtag nach Krakau gefeiert. 3.000 junge Katholiken aus Österreich machen sich in den kommenden Tagen auf den Weg nach Polen, um dort vom 25. bis 31. Juli am Weltjugendtag teilzunehmen, zu dem auch Papst Franziskus nach Krakau kommen wird.
Beim Gottesdienst im übervollen Stephansdom erinnerte Kardinal Schönborn in einer mehrsprachigen Homilie, dass "Jesus eine neue Familie, die Kirche, gegründet hat: Alle sind wir Geschwister in der Kirche." Ausgehend vom Tagesevangelium (Matthäus 12,46-50) über die Verwandten Jesu sagte der Kardinal: "Ohne Familie kann keiner existieren, alle haben wir Eltern, Geschwister, Verwandte." Die Kirche sei "eine große Mutter, sie ist unser Zuhause". Der Kardinal wünschte den jungen Pilgerinnen und Pilgern beim 31. Weltjugendtag in Krakau "die Erfahrung der Gnade und der Barmherzigkeit."
An dem Gottesdienst nahmen auch einige der mehr als 10.000 jungen Gläubigen teil, die zwischen Mitte Juli und Mitte August auf ihrem Pilgerweg zum Weltjugendtag in Krakau Station in Wien machen. Die Jugendlichen stammen aus 18 Ländern: Australien, Spanien, Chile, Ecuador, Peru, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Portugal, Schweiz, USA, Kanada, Mexiko, Taiwan und aus China, wobei der Großteil der Pilger aus Italien (3.000), Spanien (2.800) und Frankreich (2.600) kommt. 27 Bischöfe, davon 22 aus Spanien, begleiten sie.
Wiener Pfarren sind Quartiergeber
Die Jugendlichen werden in der Zeit ihres Aufenthaltes von Pfarren der Erzdiözese Wien aufgenommen, schlafen in Pfarrhöfen, Schulen oder bei Gastfamilien. Dutzende Volontäre betreuen sie rund um die Uhr. "Wir hatten schon im letzten Jahr so viele Anfragen von Pilgergruppen, dass wir beschlossen haben, etwas für sie zu organisieren", meinte Barbara Andrä, Gesamtkoordinatorin des Projekts "On the road to mercy" der Erzdiözese Wien. "Wir freuen uns, dass wir uns damit für die Aufnahme unserer österreichischen Jugendlichen in den Ländern der bisherigen Weltjugendtage ein bisschen revanchieren können."
60 Fahrtvarianten nach Krakau
Die in mehr als 60 Gruppen reisenden österreichischen Pilger stammen aus allen Diözesen. Organisiert werden die 46 Fahrtvarianten nach Krakau von den Diözesen, einzelnen Pfarren und der Katholischen Jugend, daneben bieten auch Ordensgemeinschaften - darunter die Franziskaner, die Jesuiten und die Benediktiner - und geistliche Bewegungen etliche der insgesamt 60 Fahrtvarianten an. Rund 1.700 Österreich-Pilger treten die Reise nach Polen bereits nächste Woche an, um in Diözesen des Landes im Vorfeld des Treffens an den Begegnungstagen teilzunehmen.
400 Jugendliche im "Praytrain"
Die meisten der Jugendlichen - rund 400 - reisen mit dem "Praytrain" der Katholischen Jugend (KJ) der Erzdiözese Wien nach Krakau. Mit elf Abteilwaggons, einem Speisewaggon und einem Gesellschaftswaggon fährt der von der KJ gecharterte Zug am 25. Juli um 22 Uhr vom Wiener Hauptbahnhof ab. Zuvor hält Kardinal Schönborn in der Pfarre St. Elisabeth in Wien um 19 Uhr einen abschließenden Sendungsgottesdienst für alle Mitreisenden. Im Anschluss führt eine Prozession von der Kirche aus zum Hauptbahnhof und zur Zugsegnung. Schönborn und der Linzer Bischof Manfred Scheuer werden gemeinsam mit den Jugendlichen im "Praytrain" reisen.
Eine längere Anreise haben jene Jugendlichen, die gemeinsam mit Jugendbischof Turnovszky nach Krakau pilgern. Bereits am 12. Juli starteten die Fußpilger von Wien aus. Der 350 Kilometer lange Weg führt in 14 Tagesetappen zu je 25 Kilometer durch das Weinviertel und Tschechien auf dem Jakobsweg nach Brünn/Brno. Von dort fährt die Gruppe mit dem Zug an die polnische Grenze, von Karvina nach Krakau wird wieder gewandert. Übernachtet wird mit Unterlagsmatte und Schlafsack bei Gastfamilien oder in Gemeindesälen und Pfarrhöfen.
Am Zielort Krakau ist ein "Österreichertreffen" am 26. Juli um 14 Uhr in der Dominikanerkirche geplant. Danach machen sich die Jugendlichen gemeinsam zum Eröffnungsgottesdienst am Blonia-Feld mit Kardinal Stanislaw Dziwisz auf. Unterkommen werden die meisten der Österreich-Pilger in Krakau bei Gastfamilien, in Pfarren, Schulen oder Turnsälen.
Quelle: kathpress