Frauen-Engagement ist Hoffnungszeichen für Kirche
Es ist wichtig, Frauen in ihrem Leben zu stärken - und zwar in allen Bereichen der Gesellschaft, der Familie und der Kirche. Das unterstrich der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng am Dienstag bei der Eröffnung der diesjährigen Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), die unter dem Motto "Frauen.Leben.Stärken" heuer in der Bundeslehranstalt Francisco Josephinum in Wieselburg (NÖ.) stattfindet. Das Engagement der Frauenbewegung sei nicht nur ein Lebenszeichen, sondern ein "großes Hoffnungszeichen für die Kirche", sagte Küng. Er verwies auf die gegenwärtige Zeit schneller Veränderungen und vielfältiger Herausforderungen. Der Bischof dankte den teilnehmenden Frauen für den Mut, auf die Veränderungen hinzuschauen.
Die für Mitarbeiterinnen der Katholischen Frauenbewegung veranstaltete Studientagung bereitet noch bis 16. Juli das anstehende kfbö-Schwerpunktthema "Frauen.Leben.Stärken" vor. Frauen aus ganz Österreich und Südtirol nehmen teil. Festgäste bei der Eröffnung waren neben Bischof Küng auch Altabt Christian Haidinger, langjähriger Geistlicher Assistent der kfbö, und der niederösterreichische Landesrat Stephan Pernkopf.
Geplant sind bei dem Treffen ein Austausch zu Aspekten wie "Frauen und Care-Arbeit", Partnerschaft und Familie sowie Ernährung und Umwelt. Am letzten Tag findet eine Diskussion über Frauen auf der Flucht statt, am Podium sitzen kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner, Pastoraltheologe Paul M. Zulehner, der Flüchtlingskoordinator der Erzdiözese Wien, Rainald Tippow, und die Fluchtexpertin Tirhas Habtu. Pernsteiner betonte bei der Eröffnung, die Frauenbewegung wolle an einer lebendigen Kirche mitarbeiten. Dafür sei das Treffen in Wieselburg ein wichtiger Baustein.
Berührend war der Impuls von Barbara Pachl-Eberhart, die in der Karwoche 2008 bei einem Verkehrsunfall ihre beiden kleinen Kinder und ihren Mann verlor. Das Tagungsthema habe sie sehr angesprochen. Sie habe trotz des Unglücks ihrer Familie 2008 viel Kraft, die großteils von Gott komme. "Das Haus meines Lebens ist zwar zusammengefallen, aber ich selbst bin nicht verloren", sagte Pachl-Eberhart. "Ich habe keinen Plan mehr. Doch ich kann auf das, was kommt, vertrauen."
Bei vielen Statements von kfb-Vertreterinnen wurde betont, dass die Frauenbewegung den Frauen Beheimatung biete. Die kfb sei bedeutend für die Kirche vor Ort, da hier gebetet und mitgearbeitet werde und viele Impulse gesetzt würden. Alleine in der Diözese St. Pölten gibt es 300 Pfarrgruppen, die kfb gilt als größte Frauenorganisation des Landes.
Quelle: kathpress