Hl. Josefmaria Escriva guter Ratgeber für heute
Als "guten Ratgeber für christliches Leben in einer weitgehend säkularisierten Welt" hat der St. Pöltner Bischof Klaus Küng den heiligen Josefmaria Escriva (1902-1975) bezeichnet. Der Gründer des Opus Dei habe eine Zuversicht ausgestrahlt, welche die heutige Seelsorge dringend benötige, erklärte der Diözesanbischof am Sonntag im St. Pöltner Dom bei einem Gottesdienst zum Gedenktag des spanischen Heiligen.
Es brauche heute Menschen aus verschiedensten Berufen und sozialen Schichten, die mitten in der Welt "konsequent in der Christusnachfolge leben mit dem Ziel, dass durch sie Christus zu anderen gelangt". Diese Aufgabe sei besonders in jenen Bereichen der Gesellschaft nötig, die "entchristlicht" seien oder wohin das Evangelium nie gelangt sei, so Küng, der selbst von 1976 bis 1989 dem Opus Dei in Österreich als Regionalvikar vorgestanden war. Diese Situation sei in den Pfarren längst gegeben, zumal an deren Leben nur mehr ein kleiner Teil der Bevölkerung regelmäßig teilnehme.
Mit der Gründung des Opus Dei, das sich dieses Anliegen zur Hauptaufgabe gemacht hat, habe Escriva "Pionierarbeit für das Zweite Vatikanische Konzil" geleistet, verwies der St. Pöltner Bischof auf eine Aussage von Papst Franziskus. Der 2002 Heiliggesprochene gebe auch Impulse für jenen neuen Aufbruch, den der Papst in den Enzykliken "Evangelii Gaudium" und "Amoris Laetitia" gefordert habe. Aktuell im "Jahr der Barmherzigkeit" sei zudem Escrivas Zugang zum Sakrament der Beichte, "als Weg zum inneren Frieden und als Kraftquelle für beharrliches Bemühen".
Schipka: Nachfolge im Normalen
Auch in der Wiener Peterskirche stand der Sonntag im Zeichen von Josefmaria Escriva. Fasziniert zeigte sich in der dortigen Festpredigt der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, vom Aufruf des Heiligen, "dass Arbeit und Beruf zum Dienst an Gott und am Nächsten werden sollen. Gerade in der Arbeit sollen wir zu Heiligen werden." Escriva habe erkannt, dass Jesus nicht besondere Taten verlange, sondern Nachfolge gerade im Normalen. Die Liebe Gottes werde sichtbar und wirksam gerade im Alltag, der somit "quasi sakramentalen Charakter" bekomme.
Das Opus Dei wurde 1928 gegründet und ist als Personalprälatur der katholischen Kirche in 68 Ländern tätig. Ihr gehören laut eigenen Angaben 91.000 Mitglieder an, von denen rund 70 Prozent verheiratet und etwa 30 Prozent als zölibatäre Laien leben, während zwei Prozent Priester sind. Die weltweit aktive Seelsorgeeinrichtung bietet durch geistliche Bildung einen Weg an, "inmitten alltäglicher Aufgaben ein frohes Christsein in lebendiger und persönlicher Beziehung zu Gott zu leben". (Infos: www.opusdei.at)
Quelle: kathpress