Integrationspaket weist in "richtige Richtung"
Für die Caritas weist das am Dienstag im Ministerrat beschlossene Maßnahmenpaket zur Flüchtlingsintegration in Österreich in "die richtige Richtung". Die Zusage zusätzlicher Mittel für Sprachkurse, die verstärkte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachförderungsbereich, der Leistungskatalog zur Ausweitung des Angebots gemeinnütziger Tätigkeit oder etwa die geplante digitale Vernetzung von Freiwilligenaktivitäten stimmen die Organisation optimistisch. Ist das Bekenntnis zum gelingenden Miteinander ernst gemeint, brauche es allerdings weitere Präzisierung und zusätzliche Schritte, betonte Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter am Dienstag in einer Aussendung.
51,25 Millionen Euro will die Regierung in den Ausbau von Sprachkursen investieren. Damit sollen zusätzliche Deutschkurse für die Niveaus Alpha bis A2 geschaffen und die Vermittlung von berufssprachlichen Kenntnissen bedarfsgerecht gefördert und ausgeweitet werden. Ein "erfreulicher Schritt" für die Caritas, erleichtere die Sprachförderung von Beginn an die Integration von Flüchtlingen deutlich, so Wachter. Kritisch sieht die Organisation allerdings die fehlende Förderung bei den Fahrtkosten, um das zusätzliche Angebot auch annehmen zu können.
In die "richtige Richtung" weise auch der geplante Leistungskatalog zur Ausweitung des Angebots gemeinnütziger Tätigkeiten. Damit die Maßnahme auch wirklich greifen könne, brauche es allerdings "Informationen zu Grundversorgungsreglungen und dem Versicherungsschutz für Gemeinden", merkte Wachter an. In einem nächsten Schritt hofft die Caritas auf eine stufenweise Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylwerber sechs Monate nach Asylantragstellung. Klar sei nämlich, "Arbeit ist ein hervorragender Integrationskatalysator".
Erfreut zeigte sich die Caritas auch über die geplante, verstärkte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachförderungsbereich. Neben Materialien und Informationsveranstaltungen wären hier auch Förderungen für die Unterstützung und Koordination von Freiwilligen wünschenswert. "Mangelnde Informationen über die vielen bestehenden Integrationsangebote sind in der Praxis ein großes Problem. Die angekündigte einheitliche und durchgängige Dokumentation von Aktivitäten kann hier Abhilfe schaffen", so Wachter. Eine entsprechende Datenbank soll dafür möglichst breit zugänglich gemacht werden, "damit auch jede Beraterin und jeder Freiwillige weiß, welche Angebote es für ihren Klienten und seinen Schützling gibt".
Elf Punkte umfasst das vom Ministerrat am Dienstag beschlossene Maßnahmenpaket. Zentrale Punkte sind unter anderem der Ausbau der Bereiche Sprache und Bildung sowie der Wertevermittlung, die Förderung von gemeinnützigen Tätigkeiten von Asylwerbern sowie die gezielte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachbereich. Damit werden Maßnahmen aus jenem 50 Punkte-Plan für Integration umgesetzt, den das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) gemeinsam mit dem Expertenrat für Integration bereits im Herbst 2015 vorgestellt hatte.
Quelle: kathpress