Bischöfe rufen zum Gebet für orthodoxes Konzil auf
In Verbundenheit mit der Orthodoxie hat die österreichische Bischofskonferenz zum Gebet für die Vorbereitung und Durchführung der Panorthodoxen Synode aufgerufen. "Die Fürbitte für das Konzil, das am 19. Juni - dem orthodoxen Pfingstfest nach dem Julianischen Kalender - beginnen soll, ist ein Gebot des ökumenischen Miteinanders", heißt es in der am Ende der Vollversammlung des katholischen Episkopats am Mittwoch in Mariazell veröffentlichten Erklärung. Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten rund um das orthodoxe Konzil auf Kreta bitten die österreichischen Bischöfe darum, "dass Einheit und Harmonie als Name der Kirche aufleuchten mögen".
Die Erklärung der Bischofskonferenz hat folgenden Wortlaut:
Die österreichischen katholischen Bischöfe bitten die Katholiken des Landes, am kommenden Sonntag, 19. Juni, in den Fürbitten der Messfeier in besonderer Weise des "Heiligen und Großen Konzils" der orthodoxen Kirche zu gedenken. Die Fürbitte für das Konzil, das am 19. Juni - dem orthodoxen Pfingstfest nach dem Julianischen Kalender - beginnen soll, ist ein Gebot des ökumenischen Miteinanders.
Unser Gebet gilt den Bemühungen der orthodoxen Kirche, den Glauben an Christus der Welt von heute in unverkürzter Weise darzulegen und nahe zu bringen. Mit dem Heiligen Johannes Chrysostomus, einem der großen Kirchenväter des christlichen Ostens, bitten wir darum, dass Einheit und Harmonie als Name der Kirche aufleuchten mögen.
Schönborn: "Orthodoxe wichtig für Österreich"
Kardinal Schönborn unterstrich am Mittwoch zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz gegenüber "Kathpress" die große Bedeutung der Orthodoxen Kirche auch für Österreich: "Die orthodoxen Mitchristen sind für unser Land sehr wichtig", so der Kardinal wörtlich. Auch beim Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika, mit dem die Bischofskonferenz Mittwochmittag beschlossen wurde, wurde für das Gelingen des Panorthodoxen Konzils und die Einheit der Orthodoxen Kirche gebetet. Kardinal Schönborn stand dem Gottesdienst vor und hielt auch die Predigt.
Am Ende des Gottesdienstes segnete Jugendbischof Stephan Turnovszky ein kunstvoll gestaltetes Glasfenster mit dem Bildnis der Mariazeller Muttergottes. Das kleine Glasfenster ist das Modell eines im Original rund drei Meter großen Glasfensters, das in der Verkündigungsbasilika von Nazareth künftig einen Platz finden soll.
Auf Initiative katholischer Jugendorganisationen und mit Unterstützung der Bischofskonferenz soll die Darstellung am 11. Februar 2017 überbracht werden. Wie Bischof Turnovszky bei der Segnung sagte, finde man in den Arkadengängen der Verkündigungsbasilika aus nahezu allen Ländern der Welt Mosaike und Kunstwerke der jeweiligen Marienheiligtümer. Österreich mit der "Magna Mater Austriae" von Mariazell suchte man bisher aber vergeblich.
Die Jugendlichen wollen mit ihrer Initiative aber nicht nur einen künstlerischen Gruß ins Heilige Land schicken. Zugleich sollen mit der Initiative zwei Sozialprojekte unterstützt werden: Das Caritas Baby Hospital in Betlehem und die Syrien-Nothilfe der Franziskner des Heiligen Landes. Für diese Projekte soll u.a. bei zahlreichen katholischen Jugendveranstaltungen im Sommer um Spenden gesammelt werden.
Kardinal Schönborn griff die Initiative und die Mariendarstellung in seiner Predigt auf. An Maria könne man lernen, wie ein ganz auf Christus ausgerichtetes Leben aussehen kann; frei und unabhängig vom Urteil anderer Menschen. Um eine solche innige und innerliche Beziehung zu Gott gehe es letztlich in der Religion, nicht um Äußerlichkeiten.
Quelle: kathpress