Stationäres Hospiz St. Barbara nimmt Betrieb auf
Oberösterreich erhält sein erstes Stationäres Hospiz: Ende Juni ziehen die ersten Bewohner in das neu eröffnete Hospiz St. Barbara in Linz. Mit der Eröffnung wird künftig eine Versorgungslücke in Oberösterreich geschlossen. Betreiber und Eigentümer der St. Barbara Hospiz GmbH sind der Krankenhausbetreiber Vinzenz Gruppe, die Barmherzigen Brüder und die Elisabethinen sowie das Rote Kreuz OÖ.
Das Land Oberösterreich und die Sozialversicherungsträger haben die überwiegende Finanzierung des laufenden Betriebs zugesagt. Ergänzend wird ein Förderverein gegründet, um Spenden zur Weiterentwicklung und Ausstattungsoptimierung zu lukrieren.
Grundauftrag des Hospizes ist es, unheilbar kranke Menschen bis zu ihrem Tod zu betreuen und zu begleiten. "Im Mittelpunkt steht der ganze Mensch: körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse werden gleichermaßen wahrgenommen und begleitet, so Martin Bischof, Geschäftsführer der St. Barbara Hospiz GmbH. Der Zugang zum Hospiz ist grundsätzlich für alle Oberösterreicher möglich. Die Plätze werden anhand definierter Kriterien situationsabhängig in enger Abstimmung zwischen den Betroffenen, ihren Angehörigen, Pflegeexperten und Ärzten vergeben.
Bis voraussichtlich Ende 2017 stehen während einer Übergangsphase im Krankenhaus der Elisabethinen Linz fünf speziell adaptierte Zimmer für das St. Barbara Hospiz zur Verfügung. Sie sind als Wohn- und Schlafraum eingerichtet und werden den individuellen Bedürfnissen ihrer Bewohner so weit wie möglich angepasst. In der Zwischenzeit wird ein eigenes Gebäude für das Hospiz mit zehn Plätzen in der Linzer Harrachstraße errichtet.
"Zentrale Lage, hohe Lebensqualität durch einen Garten im Innenhof und die unmittelbare Nähe zum Krankenhaus der Elisabethinen bzw. zum künftigen Ordensklinikum sind ideale Standortvoraussetzungen. Rund 15 Mitarbeiter, die Mehrzahl aus der Pflege, wird die Bewohner und deren Angehörige betreuen. Dieses Team bildet eine vom normalen Krankenhausbetrieb unabhängige Einheit und kann sich ganz den Bedürfnissen der ihnen anvertrauten Menschen widmen", erläutert Krankenhaus-Geschäftsführer Raimund Kaplinger. In den multiprofessionellen Teams sind neben Ärzten und dem Pflegepersonal auch Sozialpädagogen, Seelsorger und Psychologen vertreten.
Neben den Patienten sind die betroffenen Familienangehörigen eine zentrale Zielgruppe des Hospizkonzepts. "Es ist uns wichtig, die Angehörigen von Anfang an in die Hospizbetreuung aktiv miteinzubinden", ist Peter Ausweger, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Linz, überzeugt. Die Hilfe für Angehörige ist dabei weitreichend: Praktische Beratung und Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung des Patienten werden dabei ebenso angeboten wie psychotherapeutische Betreuung und seelsorgerliche Begleitung. Gemeinsame Aussprachen am Patientenbett, Familien- und Einzelgespräche helfen etwa, belastende familiäre Konflikte und Unstimmigkeiten zu bereinigen.
Quelle: kathpress