Klagenfurt bekommt ein Caritas-"magdas Lokal"
Ein neues "magdas"-Projekt der Caritas wird im kommenden Herbst in Klagenfurt eröffnet. Das "magdas Lokal" am Stauderplatz wird eine Ausbildungsstätte für anerkannte Flüchtlinge sowie Menschen mit Migrationshintergrund und "zugleich ein weltoffenes, urbanes Lokal im Upcycling-Design" mit heimischer und internationaler Küche, teilte die Caritas Kärnten als Betreiberin am Dienstag mit. Caritasdirektor Josef Marketz sprach bei einer Pressekonferenz auf der Baustelle unweit vom Neuen Platz mit dem berühmten Lindwurm von einem Modellprojekt, das kreativ und innovativ zeigen solle, wie die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund gelingt.
Im "magdas Lokal" in Klagenfurt erhalten zehn Personen einen befristeten Arbeitsplatz. Sie werden unter der Anleitung von fünf einheimischen Gastronomieprofis zu Koch- und Restaurant-Fachkräften ausgebildet, dabei werden ihnen österreichische Kultur und Werte sowie Deutsch-Kenntnisse vermittelt.
Finanziert wird der 400.000 Euro teure Umbau des sanierungsbedürftigen Lokals von der Caritas und vom Bistum Gurk, das ein zinsloses Darlehen in der Höhe von 200.000 Euro beisteuert. Außerdem stellt das Bistum, das im Stift St. Georgen am Längsee einen Restaurant- und Hotelbetrieb betreibt, sein Know-how für die Führung eines Restaurants zur Verfügung. Diözesanbischof Alois Schwarz sagte bei der Pressekonferenz mit Blick auf die oft schwierige Situation von Flüchtlingen in Österreich: "Ich träume von einer neuen Stimmung für ein soziales Miteinander, Solidarität und Wertschätzung, die in diesem Lokal mitten in der Stadt entsteht."
Das "magdas Lokal" wird ein weiteres Flaggschiff der "Caritas Services GmbH", die unter der Dachmarke "magdas" Social Business-Projekte realisiert. Ziel ist jeweils die Lösung eines sozialen Problems auf der Basis eigener wirtschaftlicher Erfolgen ohne Inanspruchnahme öffentlicher Gelder. "Magdas"-Projekte gab es bisher nur in Wien, am bekanntesten ist das "magdas Hotel" in Praternähe.
Crowdfunding-Kampagne im Juni
In Klagenfurt will die Caritas das "magdas Lokal" als gemeinnützige GmbH führen, deren Trägerin sie selbst zu 100 Prozent ist. Mit einer im Juni startenden Crowdfunding-Kampagne erhofft sich Direktor Marketz ein ausreichendes Startkapital für die Einrichtung und Ausstattung des Lokals. In den Caritas-Werkstätten Martin und Florian bringen dafür Menschen mit Behinderung gespendete Möbel aus Caritas-Beständen mit viel Liebe wieder auf Vordermann. Der Anspruch, Grenzen zu überwinden, soll sich nicht nur auf der Speisekarte ausdrücken, sondern auch durch ein interessantes und anspruchsvolles Kulturprogramm. Auf der Speisekarte stehen Kärntner Spezialitäten wie internationale Köstlichkeiten. Dank seiner Bühne werde das "magdas Lokal" ein interkultureller Ort der Begegnung sein, hofft Projektleiterin Christina Staubmann. Jedenfalls soll das Lokal eine Bereicherung für bestehende Gastronomie- und Tourismusbetriebe sein, "die dann bestens ausgebildetes Personal übernehmen können".
Unter der Dachmarke "magdas" ist die Caritas in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Recycling, Handel und Facility-Management tätig. Realisiert wurden bisher u.a. "magdas Hotel" im 2. Bezirk in Wien, "magdas Kantine" (ein Restaurant im 10. Bezirk), "magdas essen" (zwei Großküchen, in denen die Verpflegung für die Pflegehäuser der Caritas der Erzdiözese Wien zubereitet wird) und " magdas Market" (Sparmarkt in Bad Pirawarth, NÖ.)
Quelle: kathpress