Interreligiöse Kompetenz in Schule braucht Theologen
Wenn "Interreligiöse Kompetenz" ein wesentliches Erziehungsziel bei der neuen Lehrerausbildung sein soll, dann muss diese auch auf der Kompetenz von Theologen und Theologinnen aufbauen. Das betonte der Bischof Wilhelm Krautwaschl als neuer Schulbischof am Dienstag gegenüber "Kathpress". Es brauche dafür ein "offensives Angehen der anstehenden Fragen und Herausforderungen", so der Grazer Bischof unter Bezugnahme auf die letzte gesamtösterreichische Konferenz der Schulamtsleiter vor zwei Wochen in Graz. Im Rahmen dieses Gremiums übernahm Krautwaschl die Schul- und Bildungsagenden von Kardinal Christoph Schönborn, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm.
Die "PädagogInnenbildung Neu" war auch Thema beim Antrittsbesuch des neuen Schulbischofs im Bildungsministerium schon im April, bei dem Krautwaschl vom Vorstand der Schulamtsleiterkonferenz begleitet wurde. Das Gespräche mit dem Ministerium über dieses Thema sei "sehr konstruktiv verlaufen", so der Bischof. Die noch im Detail zu klärenden Themen etwa in der Pädagogenbildung bräuchten aber noch "weitere Präzisierungen, unter anderem auf der Ebene der einzelnen Hochschulen".
Bei der Positionierung des konfessionellen Religionsunterrichtes an den Schulen werde künftig das Gespräch mit den anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften verstärkt werden müssen. Ein Thema dabei sei der Umstand, dass die "Bandbreite der Zahl der teilnehmenden Schüler am Religionsunterricht und die Vielfalt der einzelnen Gemeinschaften sehr unterschiedlich" seien. "Dabei ist mehr als bisher ein konstruktives und phantasievolles Miteinander der Religionen im Sinne der Schüler und der Schulorganisation gefordert", so der Schulbischof im Blick auf die Verantwortlichen der Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Erste konkrete Schritte ortet der Schulbischof dort, wo es in Schulen um die Frage nach der Gestaltung von interreligiösen und multireligiöse Feiern gehe. Dazu werden bis Herbst 2016 etliche Handreichungen und Leitlinen erarbeitet, in denen man auch Hilfestellungen für einen respektvollen und inhaltlich adäquaten Umgang vorlegen wird, so Krautwaschl.
Quelle: kathpress