Lackner: Keine politische Parteinahme der Kirche vor Wahlen
Nach Kardinal Christoph Schönborn hat nun auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner bekräftigt, dass es von Seiten der katholischen Kirche in Österreich keine Wahlempfehlungen für bestimmte Kandidaten gibt. Das sei ein "langjährig bewährte Tradition", so Lackner am Donnerstag wörtlich und weiter: "Als Erzbischof weise ich politische Parteinahme vor Wahlen grundsätzlich zurück."
Aktueller Anlass für die Klarstellung Lackners wie auch Schönborns war die jüngste Äußerung des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun, der sich dezidiert für den FP-Kandidaten Norbert Hofer ausgesprochen hat. Erzbischof Lackner betonte hingegen in seiner Stellungnahme, dass die Kirche allen Österreicherinnen und Österreichern zutraue, selbst - nach bestem Wissen und Gewissen - ihre Entscheidung zu treffen.
Kardinal Christoph Schönborn hatte in seiner Stellungnahme am Donnerstag u.a. erklärt, dass zwar jeder das Recht habe, eine Wahlempfehlung abzugeben, auch ein Bischof. Trotzdem habe die katholische Kirche in der Vergangenheit auf Wahlempfehlungen verzichtet, "und die Erfahrung hat uns gelehrt, dass dies sinnvoll ist, auch - oder gerade besonders - bei der Bundespräsidentenwahl 2016, an deren Stichwahl das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik kein katholischer Kandidat teilnimmt".
An diese Tradition, keine Wahlempfehlungen abgeben, haben sich bis auf Weihbischof Laun auch alle heimischen Bischöfe gehalten.
Quelle: Kathpress