Hofer & Van der Bellen: Für Kreuz im Klassenzimmer
Beide Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten sind für das Kreuz im Klassenzimmer. "Sollen weiterhin Kruzifixe in Klassenzimmern hängen?": auf diese Frage bei der letzten großen Fernsehdiskussion der beiden Kontrahenten am Donnerstagabend auf "ORF2" antwortete Norbert Hofer mit einem klaren "Ja". Alexander Van der Bellen gab an, er wolle das Schulkreuz nicht zum Thema der Auseinandersetzung machen, sagte aber: "Soll ruhig hängen bleiben." Die geltende gesetzliche Regelung in Österreich sieht vor, dass in allen Klassenzimmern ein Kreuz verpflichtend anzubringen ist, wenn die Mehrheit der Schüler einer Schule ein christliches Religionsbekenntnis hat.
Webtipp
» Bischofskonferenz zu Kreuzen in Schulen
Auf die Frage, ob die Kandidaten im Falle ihrer Angelobung als Bundespräsident auch den Zusatz "So wahr mir Gott helfe" verwenden würden, gab es ein "Ja" von Hofer und ein "Nein" von Van der Bellen. "Das Kopftuch würde ich nicht akzeptieren", sagte Hofer erneut für den Fall, dass eine muslimische Ministerin bei ihm als Bundespräsident zur Angelobung anstünde.
Von ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher wurde auch das Religionsbekenntnis der beiden Kandidaten explizit angesprochen: So ist Norbert Hofer aus der katholischen Kirche ausgetreten und jetzt Mitglied der evangelischen Kirche; Alexander Van der Bellen ist schon vor Jahrzehnten aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Zuletzt sagte er aber mehrmals, er könne sich einen Wiedereintritt nach der Wahl vorstellen.
In der Ö3-Radio-Sendung "Frühstück bei mir" hatte Van der Bellen dazu am Pfingstsonntag betont, dass er "jetzt sicher nicht eintreten" werde, weil das "furchtbar opportunistisch" aussehe. Er werde sich eine Kircheneintritt aber nach der Wahl "noch einmal überlegen", weil er die Arbeit von Caritas und Diakonie hervorragend finde und sich die Frage stelle, ob man diese neben Spenden auch durch einen Beitritt unterstützen sollte.
Quelle: Kathpress