Bereits mehr als eine halbe Million Anmeldungen für Weltjugendtag
Papst Franziskus wird beim katholischen Weltjugendtag im Juli im polnischen Krakau mehr Menschen zu Feiern versammeln als in allen von ihm bisher besuchten europäischen Städten. Nach Angaben der Organisatoren übersteigen die aktuellen Anmeldezahlen für das große internationale kirchliche Jugendtreffen die Erwartungen deutlich. 574.000 größtenteils nichtpolnische Jugendliche hätten sich bereits registriert, davon allein 79.000 Italiener. Zur Abschlussmesse in Wieliczka-Brzegi werden auch viele Polen anreisen; man rechnet mit zwei Millionen Gläubigen.
Der mehrtägige katholische Weltjugendtag (WJT) beginnt am 26. Juli; Papst Franziskus stößt am 28. Juli dazu. Der Papst besucht in Polen auch die KZ-Gedenkstätten in Auschwitz und Birkenau sowie den Marienwallfahrtsort Tschenstochau. Er hat im Oktober 2015 das "Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen und kommt deshalb in Krakau auch in das dem Gedenken der zwei Heiligen Sr. Faustina und Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gewidmete "Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit" im südlichen Stadtteil Lagwieniki. Seit 2011 werden dort die wegen des Anschlags auf den polnischen Papst am 13. Mai 1981 - am Freitag vor genau 35 Jahren - blutverschmierte Soutane und eine Ampulle mit seinem Blut als Reliquien ausgestellt.
"Die Kirche in Polen hat der Weltkirche eine ganze Menge zu geben. Das Kostbarste ist allerdings das Mysterium von Lagiewniki: Die Botschaft von der bedingungslosen Barmherzigkeit Gottes", betonte WJT-Vizekoordinator Emil Furtak am Donnerstag vor internationalen Journalisten in Krakau. Denn "Europa braucht diese Barmherzigkeit, es ist in Leere und Angst gefallen". Der Papst dürfte im Juli wieder daran erinnern und wie schon bei seinem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos dazu aufrufen, "den Schrei der Übersehenen, Zurückgewiesenen und Verfolgten zu hören".
In Polen wartet einstweilen alles gebannt auf den Papst. 41.000 Volontäre aus allen Diözesen bereiten das WJT-Großereignis gemeinsam mit relativ wenigen Hauptamtlichen vor. In allen 44 polnischen Diözesen werden vor Beginn des Weltjugendtags Jugendliche aus anderen Ländern in Familien und Pfarren mitleben. "Es sind 260.000 Plätze verfügbar, Anmeldungen sind aus 135 Ländern eingetroffen", so Pressesprecherin Dorota Abdelmula.
In der eigentlichen Weltjugendtags-Woche von 25. bis 30. Juli werden 170 kreative Teams aus aller Welt auf den Straßen und Plätzen Krakaus Sportwettkämpfe, Musik und Tänze präsentieren. Auch mehr als 10.000 Bischöfe kommen nach Krakau; aus Österreich Kardinal Christoph Schönborn, "Jugendbischof" Stephan Turnovszky sowie mehrere weitere Diözesanbischöfe. Es wird auch ein großes Österreicher-Treffen geben.
Die WJT-Veranstalter hoffen vor allem auf gutes Wetter, weil das riesige Areal in Brzegi, 20 Kilometer östlich von Krakau, nicht vor Regen geschützt werden kann. "Allerdings sind der Altarbereich, die Erste-Hilfe-Stationen und die Versorgungsstützpunkte überdacht", beruhigte die WJT-Pressesprecherin. Auch die Sicherheitsvorkehrungen seien noch einmal nachgeschärft worden. Immerhin hat es schon besorgte Eltern gegeben, die aus Angst vor Anschlägen ihre Kinder nicht nach Polen reisen lassen wollten.
Präsentiert wurde am Donnerstag neben der Weltjugendtags-Website www.krakow2016.com auch eine eigens entworfene App (app.krakow2016.com). Der offizielle Twitterhashtag zum Weltjugendtag lautet "#krakow2016".
Quelle: kathpress