"Natur im Klostergarten": Stifte öffnen Gartenpforten
Österreichs Stifte und Klöster laden Naturliebhaber auch heuer wieder in ihre Gärten ein. Die Kunst, Natur zu bewahren und zu gestalten, wird dort seit Jahrhunderten gepflegt. So finden sich in Österreichs Klostergärten neben Heilkräutern auch historische Bibelpflanzen, religiöse Motivgärten, Benediktus- und Hildegardwege bis hin zu Gärten mit Obstraritäten und Orangerien. Die Gärten bieten das Jahr hindurch auch immer wieder den Rahmen für zahlreiche Veranstaltungen. Zusammengefasst ist das Angebot im "Klösterreich"-Folder "Natur im Klostergarten". Vom 20. Juni bis 18. August öffnen ausgewählte Klostergärten außerdem auch in den Abend- und Nachtstunden im Rahmen der "Langen Nacht der Klostergärten" ihre Pforten.
Viele der im Folder vorgestellten Klostergärten werden nach den ökologischen Kriterien der Aktion "Natur im Garten" gepflegt. Im Mittelpunkt stehen biologische Vielfalt, ökologisch wertvolle Pflanzen und die Kultivierung der Gärten und Grünräume ohne die Verwendung von Pestiziden, chemisch-synthetischen Düngern oder Torf.
Auch im Niederösterreichischen Benediktinerstift Altenburg gelten sei Jahren die Grundsätze von "Natur im Garten". Verständigung im Dialog mit anderen Religionen und das Bemühen um eine lebenswerte Umwelt für die nächsten Generationen, Orte der Stille und Plätze zum Feiern zeichnen die Vielfalt der Stift Altenburger Gartenwelt aus.
Im Prämonstratenserstift Geras erwartet die Besucher ein "Kräutergartenparadies": Das Heimatkloster des bekannten Kräuterpfarrer Weidingers macht wertvolles Wissen rund um die Fülle heimischer Kräuter erlebbar. Der Jahrhunderte alte Nutzgarten des Benediktinerstifts Göttweig steht Besuchern täglich offen. Im Klosterladen und Stiftsrestaurant werden Produkte aus dem Garten angeboten.
In den Gärten des Augustiner-Chorherrnstiftes Klosterneuburg gedeihen und erblühen Jahrhunderte alte Stile der europäischen Gartenkultur wie der englische Konventgarten mit Orangerie, der Leopoldihof im Stil des Manierismus bis hin zum Teichgarten im neuzeitlichen Stil.
Das Benediktinterstift Kremsmünster ist 2017 Schauplatz der Oberösterreichischen Landesgartenschau. Unter dem Thema "Dreiklang der Gärten" präsentiert sich das Stift vom 21. April bis zum 15. Oktober 2017 in bunter, feierlicher Blütenpracht mit einem Gartenpavillon im Renaissance-Stil und revitalisiertem Feigenhaus.
Das Kneipp Traditionshaus der Marienschwestern Bad Mühllacken verbindet in seinem Garten altes Klostergartenwissen mit der Traditionellen Europäischen Medizin. Im Benediktinerstift Melk setzen der "Walahfrid-Strabo-Garten", der "Jardin mediterraneen" und ein meditativ gestalteter "Benediktusweg" gärtnerische Akzente. Neu erblüht ist der Klostergarten der Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma in Ungarn. Selbst hergestellte Köstlichkeiten können im Teehaus und in der "Officina Sancti Martini" erworben werden.
Über 110 verschiedene Rosenarten erblühen im Benediktinerstift Seitenstetten. Bänke und ein Rosenkranzlabyrinth laden zum beschaulichen Verweilen ein. Im Benediktinerstift St. Lambrecht werden vier Epochen der christlichen Heilsgeschichte durch die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft dargestellt. Mit dem Arbeitsprojekt "domenico" setzt sich das Stift gemeinsam mit der Arche Noah für den Erhalt der Sortenvielfalt ein.
Im Garten der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen heißt das Motto "Global denken, lokal handeln". Mittels eines interkulturellen Gartenprojekts versucht die Abtei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ökologische und sozial-kulturelle Entwicklungen aufzuzeigen. Im Zisterzienserstift Zwettl findet sich ein Garten nach Hildegard von Bingen, ein Herbarium und ein Naschgarten.
Die Gärten bieten das Jahr hindurch auch immer wieder den Rahmen für zahlreiche Veranstaltungen. Gartentage, Kräutersegnungen, Kräutersammlungen, Lavendelwochen, Konzerte und Ausstellungen stehen auf dem Programm. Vom 20. Juni bis 18. August öffnen ausgewählte Klostergärten auch in den Abend- und Nachtstunden im Rahmen der "Langen Nacht der Klostergärten" ihre Pforten. (Infos: www.kloesterreich.at)
Quelle: kathpress