Vorarbeiten für Obdachlosenheim "VinziDorf" gestartet
Die "VinziWerke" haben die Vorarbeiten für ein geplantes Obdachlosenheim in Wien gestartet. Freiwillige Helfer bereiten derzeit das Gelände des Lazaristenordens in der Hetzendorferstraße (Wien-Liesing) für den Bau eines "VinziDorfes" vor. Gebaut wird das bereits genehmigte Vorhaben, sobald die Finanzierung abgesichert ist, Projektkoordinatorin Simone Wührer rechnet jedoch mit einem Spatenstich "innerhalb der nächsten Monate", wie sie am Mittwoch gegenüber Kathpress darlegte. Spender und weitere ehrenamtliche Mitarbeiter für die Bauvorbereitungen werden laufend gesucht.
Nach Grazer Vorbild soll somit künftig auch in Wien ein Zuhause für Menschen geschaffen werden, "die momentan auf der Straße leben und nicht in anderen Unterkünften schlafen können, da die Strukturen für sie nicht passen oder da sie Hausverbot haben, was oft wegen Alkoholabhängigkeit der Fall ist", legte Wührer dar. Die Schwelle im "VinziDorf" ist niedrig, soll doch auf jegliche Hausregel, die über Gewalt- und Drogenverbot hinausgeht, verzichtet werden. "Die Bewohner sollen das Gefühl haben, sein zu können, wie sie sind", so die Sozialarbeiterin.
24 Obdachlose sollen im Wiener "VinziDorf" unterkommen, in 16 Wohnmodulen und acht Wohneinheiten inklusive Sanitäranlagen, Aufenthaltsraum und einer Küche, die im Garten eines Exerzitienhauses des Ordens unter Federführung des Architekturbüros Gaupenraub errichtet werden. Die Bewohner bekommen außer dem warmen Bett, Kleidung und Essen auch Unterstützung in finanziellen und sozialrechtlichen Belangen sowie im Aufbau eines sozialen Netzwerkes. "Ein hauptamtlicher Sozialarbeiter wird vor Ort tätig sein, doch ebenso wird auch der Einsatz von Freiwilligen eine große Rolle spielen", kündigte Wührer an.
Projekt mit Dorf-Charakter
Wie der Name besagt, achtet man bei dem Projekt auf den Dorf-Charakter: "Jeder hat Privatsphäre und Rückzugsort in seiner Wohneinheit, ist aber gleichzeitig mit den anderen Bewohnern in Kontakt und erfährt Gemeinschaft", erklärte die Koordinatorin. Bewusst verzichtet man zudem auf Beschränkung der Aufenthaltsdauer. "Jeder bekommt die Zeit, die er braucht. Wer später selbst eine eigene Wohnung führen kann, soll dazu begleitet werden. Immer wieder sind jedoch im Grazer 'VinziDorf' auch Menschen bis zu ihrem Tod geblieben." Das Wissen um diese Möglichkeit sei für die Betroffenen "eine große Erleichterung".
(Spendenkonto VinziDorf Wien: IBAN: AT71 2011 1288 4708 7100, BIC: GIBAATWW; Weitere Infos zu Sachspenden und Mitarbeit: Simone Wührer, Tel. 0676-87423110)
Quelle: kathpress