"Aus Zäunen an Grenzen werden Zäune in Köpfen und Herzen"
"Wir brauchen viele Zeichen des Widerstandes gegen eine Politik, die uns Zäune gegen Flüchtlinge als Gebot der Stunde verkaufen will": Mit diesen Worten kritisierte die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, am Dienstag die gegenwärtig vorherrschende Flüchtlingspolitik - und lobte zugleich den Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics dafür, ein solches Zeichen gesetzt zu haben: Für seine nachdrückliche Weigerung, auf Kirchengrund einen Grenzzaun zu Ungarn errichten zu lassen, dankte Schaffelhofer dem Bischof "von ganzem Herzen".
Ihre Befürchtung: "Aus Zäunen an den Grenzen werden Zäune in den Köpfen und Zäune in den Herzen, und auch diese Zäune wollen uns manche Politiker schönreden." Als Christin könne sie sich gegen solche Entwicklungen nur entschieden zur Wehr setzen, betonte die KAÖ-Präsidentin.
Auch Tausende weitere Österreicher setzten Tag für Tag Zeichen gegen die Ausgrenzung von Asylwerbern und Flüchtlingen, "indem sie sie aufnehmen, sich um sie kümmern, ihnen auf vielerlei Art praktisch helfen, sich für sie politisch einsetzen". Das erfordere nicht selten Mut, denn in wachsendem Ausmaß ernte man für solches Engagement nicht nur Zustimmung, sondern auch Unverständnis und Ablehnung, wies Schaffelhofer hin.
"Als Präsidentin der Katholischen Aktion kann ich nur dazu ermutigen, sich von der Haltung der Offenheit gegenüber Flüchtlingen nicht abbringen zu lassen und offen Widerrede gegen jede Form der Abschottung und Ausgrenzung zu führen", so Schaffelhofer weiter. Eine Gesellschaft, die die Schwachen und Hilfsbedürftigen an den Außengrenzen "nicht mehr wahrhaben will", werde solche Menschen bald auch im eigenen Land so behandeln. "Und ein Land, das seine Öffnung nach außen zurücknimmt, wird bald auch die innere Offenheit einschränken", warnte Schaffelhofer.
Quelle: kathpress