Wien: Flüchtlings-Fußballturnier mobilisiert für Frieden
Dass Sport ein Vehikel für den Eine-Welt-Gedanken und für Verständigung über Ethnien und Kulturen hinweg sein kann, hat die Fokolar-Bewegung am Sonntag in Wien bewiesen: 225 Flüchtlinge und österreichische Sportbegeisterte beteiligten sich an einem Benefiz-Fussballturnier im Sportzentrum Marswiese und spielten einen Tag lang nach Fairplay-Regeln unter dem Motto "Link Cultures". 150 Fans und Helfer feuerten die Spieler aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, aus afrikanischen Ländern und Österreich an.
In deutscher und arabischer Sprache wurden die Spieler eingeladen, die gegnerische Mannschaft als Partner zu sehen, jeden so zu akzeptieren, wie er ist, auf Gewalt zu verzichten und neue Freundschaften zu knüpfen. Bei jeder Partie gab es einen zusätzlichen Fairplay-Schiedsrichter, der Punkte vergab. Als Gewinner gekürt wurde schließlich ein Team afghanischer Jugendlicher. Eine Sponsorin stiftete zusätzlich pro Tor 10 Euro für ein syrisches Flüchtlingslager, zudem gab es einen Videogruß aus Syrien und eine Gedenkminute für den Frieden um 12 Uhr Mittag.
Eine weitere Sportinitiative für den Frieden, die am 1. Mai ebenfalls von der Fokolar-Bewegung ausgetragen wurde, war ein europäischer Friedenslauf zwischen Eisenstadt und Sopron. Auch an dieser Veranstaltung beteiligten sich Flüchtlinge und Jugendliche bzw. Erwachsene aus dem Burgenland, Ungarn und der Slowakei. Weitere Fokolare-Friedensläufe und insgesamt 400 andere Initiativen gibt es derzeit auch auf allen anderen Kontinenten im Rahmen der "Woche der geeinten Welt", die die Jugendorganisation der Bewegung seit 1995 jährlich zwischen 1. und 10 Mai veranstaltet.
Die Fokolar-Bewegung zählt zu den Aufbrüchen in der katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie ist weltweit im innerkirchlichen, ökumenischen, interreligiösen und weltanschaulichen Dialog engagiert und bezeichnet die "Einheit" als Ziel ihres Wirkens, "in der Familie, im sozio-kulturellen, politischen sowie wirtschaftlichen Bereich, zwischen Armen und Reichen ebenso wie zwischen Völkern", heißt es auf der Website der Bewegung, zu deren Spiritualität sich auch Angehörigen anderer Konfessionen oder Religionen zugehörig wissen.
Quelle: kathpress